Handelsnamen: Aktren®, Neuralgin® extra u.v.m.
Synonym: 2-(4-Isobutylphenyl)propionsäure
Englisch: ibuprofen, iso-butyl-propanoic-phenolic acid
Bei Ibuprofen handelt es sich um ein nichtsteroidales Antiphlogistikum (NSAR) aus der Gruppe der Arylpropionsäure-Derivate.
Ibuprofen hat die Summenformel C13H18O2 und eine molare Masse von 206,28 g g/mol.
Ibuprofen hemmt wie andere NSAR nicht-selektiv die Cyclooxygenase I (COX-1) und II (COX-2), und damit die für das Entzündungsgeschehen wichtige Prostaglandinsynthese. Dadurch wirkt Ibuprofen antiphlogistisch, analgetisch und antipyretisch.
Ibuprofen wird angewendet bei Schmerzen verschiedener Ätiologien. Dazu gehören Zahnschmerzen, Regelschmerzen oder Kopfschmerzen. Des Weiteren findet eine Gabe von Ibuprofen auch bei entzündlichen Prozessen (Antiphlogistikum) und Fieber (Antipyretikum) statt.
Bei Kindern ist Ibuprofen ein in altersgerechter Dosierung häufig angewendetes Analgetikum und Antipyretikum. Ibuprofen kann Kindern ab 6 Monaten verabreicht werden.
Ein weiteres Anwendungsgebiet für Ibuprofen ist ein persistierender Ductus arteriosus Botalli. Hierfür stehen spezielle Darreichungsformen zur Verfügung.
Ibuprofen ist unter anderem in Form von Tabletten, Kapseln, Granulaten, Infusionslösungen, Säften, Zäpfchen, Cremes und Pulver im Handel.
Aufgrund der schlechten Wasserlöslichkeit von Ibuprofen liegen Säfte meist als Suspensionen vor und müssen vor der Anwendung gut geschüttelt werden.
Ibuprofen wird nach oraler Applikation vor allem im Darm resorbiert, teilweise aber auch im Magen. Die Bioverfügbarkeit beträgt etwa 80 bis 100 %. Im Blut wird Ibuprofen zu 99 % an Plasmaproteine gebunden. Maximale Plasmaspiegel werden nach ein bis zwei Stunden gemessen.[1][2]
Ibuprofen wird über Hydroxylierung und Carboxylierung hepatisch metabolisiert und die Metabolite zu 90 % renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei ca. 1,8 bis 3,5 Stunden.[1]
Die Einzeldosis beim Erwachsenen liegt je nach Stärke des Schmerzes bei 200-800 mg. Die Maximaldosis von 1.200 mg/Tag sollte aber in der Selbstmedikation nicht überschritten werden.
Die Tageshöchstdosis liegt – je nach Herstellerangabe – zwischen 3.200 mg und 4.000 mg.
Zu einer Verstärkung der Wirkung kann es bei der Einnahme von Ibuprofen zusammen mit Lithium, blutgerinnungshemmenden Mitteln, Ciclosporin, Methotrexat, Glukokortikoiden, kaliumsparenden Diuretika kommen. Dabei können auch unerwünschte Nebenwirkungen verstärkt auftreten.
Zu einer Abschwächung der Wirkung kann es hingegen bei der gleichzeitigen Einnahme von Diuretika und Antihypertonika (ACE-Hemmern) mit Ibuprofen kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Probenecid, Sulfinpyrazon, Sulfonylharnstoffen und Zidovudin sind im Zusammenhang mit Ibuprofen ebenfalls Wechselwirkungen beschrieben.
Ibuprofen konkurriert mit ASS um die Bindungsstelle an der COX-1. Somit verringert eine Einnahme von Ibuprofen vor der Einnahme von ASS die antithrombozytäre Wirkung einer Low-Dose-ASS-Therapie. Bei nur gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen scheint ein klinisch relevanter Effekt jedoch unwahrscheinlich.
Es wird zur Sicherheit empfohlen, Ibuprofen mit einem Abstand von 2 Stunden nach einer ASS-Einnahme einzunehmen.
Ibuprofen sollte nicht bzw. nur mit großer Vorsicht angewendet werden, wenn eines der folgenden Merkmale auf den Patienten zutrifft:
Ibuprofen ist in Deutschland in den meisten Darreichungsformen ohne Rezept erhältlich, sofern ein bestimmter Wirkstoffgehalt nicht überschritten wird. Die Grenzen sind:[3]
Tags: 3D-Molekül, Entzündungshemmung, NSAR
Fachgebiete: Arzneimittel
Diese Seite wurde zuletzt am 5. Februar 2022 um 23:42 Uhr bearbeitet.
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