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Creme

Englisch: cream

1. Definition

Eine Creme ist eine zweiphasige, halbfeste Arzneiform, die neben einer Lipidphase eine wässrige Phase enthält. Es handelt sich um eine Emulsion.

2. Hintergrund

Bei Cremes handelt es sich um so genannte disperse Systeme, bei denen eine "innere" Phase fein verteilt in der "äußeren" Phase vorliegt. Daraus ergibt sich eine bei Raumtemperatur streichfähige, opake Zubereitung.

3. Einteilung

Es werden zwei Arten an Cremes unterschieden:

  • lipophile Creme: Hierbei handelt es sich um eine Wasser-in-Öl(W/O)-Emulsion. Die äußere Phase ist lipophil.
  • hydrophile Creme: Hierbei handelt es sich um eine Öl-in-Wasser(O/W)-Emulsion. Die äußere Phase ist die wässrige.

Während lipophile Cremes aufgrund ihres hohen Fettanteils eher okkludierend wirken, haben hydrophile Cremes aufgrund ihres hohen Wasseranteils, der verdunsten kann, eine eher kühlende Wirkung. Deshalb werden lipophile Grundlagen eher bei chronischen Erkrankungen und auf trockener Haut eingesetzt, während hydrophile Grundlagen eher bei akuten Erkrankungen verwendet werden.

Die Bestimmung der vorliegenden Creme-Art kann durch Mischung mit einem hydrophilen bzw. lipophilen Farbstoff, einer Leitfähigkeitsmessung oder einem Abwaschtest bestimmt werden.

4. Herstellung

Cremes entstehen, wenn Wasser in eine wasseraufnehmende Salbe eingearbeitet wird. Hierbei handelt es sich um eine hydrophobe Salbe, der Emulgatoren zugesetzt sind. Ob eine hydrophile oder lipophile Creme entsteht, hängt - unter Anwendung der Bancroft-Regel - wesentlich vom verwendeten Emulgator ab.

Es existieren drei Herstellungsmethoden, die sich vor allem in der zeitlichen Reihenfolge der Herstellungsschritte unterscheiden:

  • Englische Methode: Der Emulgator wird in der äußeren Phase gelöst; anschließend wird die innere Phase hinzugegeben.
  • Kontinentalmethode: Der Emulgator wird in der inneren Phase suspendiert, bevor die äußere Phase hinzugefügt wird.
  • Schweizer Methode: Die innere und äußere Phase werden gleichzeitig zu gleichen Anteilen mit dem Emulgator vermischt

Daneben können auch mechanische Rührsysteme (z.B. TopiTec®) verwendet werden. Diese haben den Vorteil einer Zeitersparnis und dass validierte Prozesse entwickelt werden können; allerdings sind keine Inprozesskontrollen möglich.

5. Anwendung

Cremes werden in der Dermatologie als Trägermedium für Arzneistoffe oder in der Kosmetik als Pflegemittel verwendet. Cremes können im Vergleich zu Salben besser auf der Haut verteilt werden, was die Resorption erhöht.

6. Literatur

  • Bauer, Frömmig, Führer: Pharmazeutische Technologie. Mit Einführung in die Biopharmazie. 10. Auflage, Stuttgart 2017
Stichworte: Arzneiform, Haut
Fachgebiete: Dermatologie, Pharmakologie

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21.03.2024, 09:10
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