Dermatologie
Englisch: dermatology
Definition
Die Dermatologie ist das Teilgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen der Haut und Hautanhangsorgane beschäftigt. Das Tätigkeitsfeld umfasst Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Hautkrankheiten, einschließlich Allergie-bedingter Hauterkrankungen.
Facharztweiterbildung
In Deutschland erfolgt die Weiterbildung zum "Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten" und umfasst neben der Aus- und Weiterbildung in Dermatologie und Venerologie.
Die Weiterbildung zum Facharzt hat in einer geeigneten Weiterbildungsstätte über einen Gesamtzeitraum von 60 Monaten zu erfolgen. 30 Monate können dabei im ambulanten Bereich abgeleistet werden.
Inhalte
Die Dermatologie beschäftigt sich mit einer Vielzahl von Krankheitsbildern sowie mit den zur Diagnose und Behandlung dieser Erkrankungen nötigen Verfahren.
Gemäß der Weiterbildungsverordnung umfasst die Dermatologie Inhalte und Betätigungsfelder, die im Folgenden aufgelistet sind:
- Gesundheitsberatung, (Früh-)Erkennung, konservativer und operativer Behandlung und Rehabilitation der Haut, Unterhaut und deren Gefäße, der Hautanhangsgebilde und hautnahen Schleimhäute einschließlich gebietsbezogener immunologischen Krankheitsbilder
- Vorbeugung, Erkennung, operative Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Tumoren des Hautorgans und hautnaher Schleimhäute einschließlich Grundlagen der gebietsbezogenen Tumortherapie
- Betreuung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten
- psychogenen Symptomen, somatopsychischen Reaktionen und psychosozialen Zusammenhängen
- Erkennung und Behandlung gebietsbezogener allergischer Erkrankungen
- Vorbeugung, Erkennung und Behandlung sexuell übertragbarer Infektionen und Infestationen an Haut und hautnahen Schleimhäuten und Geschlechtsorganen
- Erkennung andrologischer Störungen und Indikationsstellung zur weiterführenden Behandlung
- Erkennung und Behandlung der gebietsbezogenen epifaszialen Gefäßerkrankungen einschließlich der chronisch venösen Insuffizienz, des Ulcus cruris und der peripheren lymphatischen Abflußstörungen
- Erkennung proktologischer Erkrankungen und Indikationsstellung zur weiterführenden Behandlung
- gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie einschließlich topischer und systemischer Pharmaka und der Galenik von Dermatika
- Vorbeugung, Erkennung, Behandlung und Rehabilitation berufsbedingter Dermatosen
- Grundlagen der Gewerbe- und Umweltdermatologie einschließlich der gebietsbezogenen Toxikologie
- Wundversorgung, Wundbehandlung und Verbandslehre
- Notfallbehandlung des anaphylaktischen Schocks
- Indikationsstellung, sachgerechten Probengewinnung und -behandlung für Laboruntersuchungen und Einordnung der Ergebnisse in das jeweilige Krankheitsbild
- Indikationsstellung und Überwachung physikalischer, balneologischer und klimatologischer Therapiemaßnahmen
- dermatologischen nicht ionisierenden Strahlenbehandlung und Lasertherapie
- der Indikationsstellung zu und Befundbewertung von gebietsbezogenen histologischen Untersuchungen
- ernährungsbedingten Hautmanifestationen einschließlich diätetischer Behandlung
- Grundlagen hereditärer Krankheitsbilder einschließlich der Indikationsstellung für eine humangenetische Beratung
Die Therapie dermatologischer Erkrankungen benutzt unter anderem die folgenden Verfahren:
- operative Eingriffe
- Exzisionen von benignen und malignen Tumoren
- lokale und regionale Lappenplastiken, auch unter Verwendung artefizieller Hautdehnungsverfahren (Gewebeexpandertechnik)
- freie Hauttransplantationen durch autologe und andere Transplantate
- phlebologische operative Eingriffe, z.B. epifasziale Venenexhairese, Ulkusdeckung, Unterbindung insuffizienter Venae perforantes, Crossektomie, superfizielle Thrombektomie
- ästhetisch operative Dermatologie wie Narbenkorrekturen, Konturverbesserungen, Dermabrasionen, physiko-chemische Dermablationen
- proktologische Eingriffe wie Haemorrhoidalsklerosierung, Mariskenexzision, Fissurektomie, Entfernung analer Condylomata acuminata
- Eingriffe mit kryotherapeutischen Verfahren
- Eingriffe mit lasertherapeutischen Verfahren, z. B. ablativ, korrektiv, selektiv-photothermolytisch
- Mitwirkung bei Eingriffen höherer Schwierigkeitsgrade
- Sklerosierungstherapie oberflächlich gelegener Venen
- Sonographie der Haut und hautnahen Lymphknoten einschließlich Doppler/Duplexsonographie peripherer Gefäße
- phlebologische Funktionsuntersuchungen wie Verschlussplethysmographie, Lichtreflexrheographie
- Photochemotherapie, Balneophototherapie und photodynamische Therapie
- Punktions- und Katheterisierungstechniken
- Lokal-, Tumeszenz- und Regionalanästhesien
- Gestaltung von dermatologischen Rehabilitationsplänen
- mykologische Untersuchungen einschließlich kultureller Verfahren und Erregerbestimmung
- Trichogramm