von griechisch: trix - Haar, tillein - zupfen, mania - Wahn
Englisch: trichotillomania
Als Trichotillomanie wird ein zwanghaftes Auszupfen von Haaren (Kopfhaaren, Wimpern, Augenbrauen) bezeichnet. Die Erkrankung zählt zur Gruppe der Impulskontrollstörungen und tritt meist im Kindesalter auf. Die Störung kann mehrere Monate bis Jahre anhalten.
Da Haar für den menschlichen Gastrointestinaltrakt nahezu unverdaulich ist, kann sich bei Trichophagie ein obstruierendes Haarkonglomerat, ein sogenannter Bezoar im Darmlumen bilden. Der Bezoar kann zum obstruktiven Ileus und bei Verschluss im Bereich der Papilla vateri zu einer akuten Pankreatitis führen.
Bei Kindern ist oft eine ausreichende Aufklärung der Eltern ausreichend. Unterstützend können verhaltenstherapeutische Techniken angewendet werden. Bei schweren Fällen oder wenn eine Verstärkung der Trichotillomanie im familiären Umfeld vorliegt, soll eine stationäre Behandlung erfolgen. SSRI haben sich als wenig wirksam erwiesen. Ein mögliche pharmakologische Option könnte N-Acetylcystein darstellen.
Tags: Haar, Psychische Störung
Fachgebiete: Psychiatrie
Diese Seite wurde zuletzt am 22. Januar 2014 um 19:10 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.