Larva migrans cutanea
Synonym: Hautmaulwurf, LMC
Englisch: creeping eruption
Definition
Als Larva migrans cutanea bezeichnet man eine meist in den Tropen auftretende Hauterkrankung, die durch Parasiten, v.a. durch Larven verschiedener Hakenwürmer-Unterarten (Ancylostomadidae) ausgelöst wird.
Epidemiologie
Die Larva migrans ist die häufigste Dermatose, die von Reisenden in warmen Klimazonen erworben wird.
Erreger
Die Erkrankung kann durch verschiedene Parasiten ausgelöst werden:
- Larven der Pferdebremsen
- Hakenwürmer, z.B. Ancylostoma brasiliense, Ancylostoma caninum oder Ancylostoma duodenale
- Strongyloides-Arten
- Cordylobia anthropophaga (Tumbufliege aus Afrika)
Am häufigsten sind Hakenwürmer die Verursacher. Der Mensch spielt dabei die Rolle eines Fehlwirts.
Manifestation
Der Befall mit Hakenwürmern tritt vor allem nach dem Aufenthalt an verschmutzten Stränden auf - z.B. durch Barfußlaufen oder Liegen im Sand ohne Unterlage.
Klinisches Bild
Bereits nach wenigen Stunden oder Tagen kann es zu den ersten Symptomen kommen, die meist von sehr starkem Juckreiz begleitet werden.
Neben einer Schwellung fällt eine serpentinenartige Rötung (serpiginöses Erythem) auf. Die Gangstrukturen haben ein lineares oder gewundenes, fadenförmiges Aussehen. Die Wanderungsgänge der Larven sind ggf. mit bloßem Auge zu erkennen.
Bei starker lokaler Entzündungsreaktion sind die Gangstrukturen nicht immer klar identifizierbar, sondern können durch Schwellung und Induration verwischt sein.
Diagnose
Die Diagnose wird anhand der Anamnese und des charakteristischen klinischen Bildes gestellt. Exkoriationen und Sekundärinfektionen älterer Läsionen können die Diagnose erschweren.
Therapie
Externe Therapie
Die externe Therapie erfolgt mit einer 10-15%igen Thiabendazol-Salbe unter Okklusion, welche mehrmals tgl. für 5 bis 7 Tage aufgetragen wird. Bei einer starken Entzüdungsreaktion können zusätzlich glukokortikoidhaltige Externa zur Abschwellung verwendet werden.
Interne Therapie
Bei schweren Verläufen kann eine interne Thiabendazol-Therapie (2 bis 3 Tage) erfolgen. Alternativ kann auch Albendazol (p.o. - 400 mg bis zu 3 Tage) oder Ivermectin (p.o. - als Einmaldosis) gegeben werden.
Operative Therapie
Eine weitere mögliche, aber weniger effektive Therapiemaßnahme ist die Kryochirurgie. Angesichts des Vernarbungsrisikos sollte aber der medikamentösen Therapie der Vorzug gegeben werden.
Verlauf
Unbehandelt kommt es gewöhnlich nach 2 bis 8 Wochen, selten erst nach 2 Jahren, zur Ausheilung der Infektion.
Quellen
Laborlexikon.de; abgerufen am 02.02.2021