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Larva migrans cutanea

(Weitergeleitet von Larva migrans)

Synonym: Hautmaulwurf, LMC
Englisch: creeping eruption

1. Definition

Als Larva migrans cutanea bezeichnet man eine meist in den Tropen auftretende Hauterkrankung, die durch Parasiten, v.a. durch Larven verschiedener Hakenwürmer-Unterarten (Ancylostomadidae) ausgelöst wird.

2. Epidemiologie

Die Larva migrans ist die häufigste Dermatose, die von Reisenden in warmen Klimazonen erworben wird.

3. Erreger

Die Erkrankung kann durch verschiedene Parasiten ausgelöst werden:

Am häufigsten sind Hakenwürmer die Verursacher. Der Mensch spielt dabei die Rolle eines Fehlwirts.

4. Manifestation

Der Befall mit Hakenwürmern tritt vor allem nach dem Aufenthalt an verschmutzten Stränden auf - z.B. durch Barfußlaufen oder Liegen im Sand ohne Unterlage.

5. Klinisches Bild

Bereits nach wenigen Stunden oder Tagen kann es zu den ersten Symptomen kommen, die meist von sehr starkem Juckreiz begleitet werden.

Neben einer Schwellung fällt eine serpentinenartige Rötung (serpiginöses Erythem) auf. Die Gangstrukturen haben ein lineares oder gewundenes, fadenförmiges Aussehen. Die Wanderungsgänge der Larven sind ggf. mit bloßem Auge zu erkennen.

Bei starker lokaler Entzündungsreaktion sind die Gangstrukturen nicht immer klar identifizierbar, sondern können durch Schwellung und Induration verwischt sein.

6. Diagnose

Die Diagnose wird anhand der Anamnese und des cha­rak­te­ris­tischen klinischen Bildes gestellt. Exkoriationen und Sekundärinfektionen älterer Läsionen können die Diagnose erschweren.

7. Therapie

7.1. Externe Therapie

Die externe Therapie erfolgt mit einer 10-15%igen Thiabendazol-Salbe unter Okklusion, welche mehrmals tgl. für 5 bis 7 Tage aufgetragen wird. Bei einer starken Entzüdungsreaktion können zusätzlich glukokortikoidhaltige Externa zur Abschwellung verwendet werden.

7.2. Interne Therapie

Bei schweren Verläufen kann eine interne Thiabendazol-Therapie (2 bis 3 Tage) erfolgen. Alternativ kann auch Albendazol (p.o. - 400 mg bis zu 3 Tage) oder Ivermectin (p.o. - als Einmaldosis) gegeben werden.

7.3. Operative Therapie

Eine weitere mögliche, aber weniger effektive Therapiemaßnahme ist die Kryochirurgie. Angesichts des Vernarbungsrisikos sollte aber der medikamentösen Therapie der Vorzug gegeben werden.

8. Verlauf

Unbehandelt kommt es gewöhnlich nach 2 bis 8 Wochen, selten erst nach 2 Jahren, zur Ausheilung der Infektion.

9. Quellen

Laborlexikon.de; abgerufen am 02.02.2021

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