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Ancylostoma caninum

von altgriechisch: ankýlōsis - krumm, gekrümmt; stoma - Mund und lateinisch: canis - Hund

1. Definition

Der Ancylostoma caninum ist eine tierpathogene, vor allem in Hunden vorkommende Art von Hakenwürmern aus dem Stamm der Fadenwürmer (Nematoden).

2. Taxonomie

3. Erreger

Ancylostoma caninum ist im ausgewachsenen Stadium 10 bis 15 mm lang und 0,5 mm breit. Die Männchen sind etwas kleiner als die Weibchen. Die Eier sind oval und etwa 65 x 45 µm groß. Die Larven schlüpfen nach etwa fünf bis acht Tagen.

4. Übertragung

Da die Parasiten den Dünndarm des Hundes besiedeln, kann eine Infektion über den mit Hundekot kontaminierten Boden an den Menschen oder andere Tiere weitergegeben werden. Selten sind Katzen, Wölfe und Füchse betroffen. Bei Hundewelpen erfolgt die Infektion meist über die Muttermilch (laktogen), kann aber auch peroral oder über die Haut stattfinden.

5. Klinik

Bei erfolgreicher Einnistung des Parasiten im Darm kommt es bei den infizierten Tieren unter anderem zu Anämie, Gewichtsverlust, Schwäche bis hin zu Lethargie sowie blutiger Diarrhoe. Allerdings ist die Spanne der Symptome sehr groß. Die Infektion kann sowohl asymptomatisch verlaufen, als auch zum Tod des Hundes führen.

Der Befall des Menschen führt zum Krankheitsbild einer kutanen Larva migrans. Sie beschreibt eine durch Bohrgänge der Larven verursachte Dermatitis. Aktuell wird geschätzt, dass weltweit rund eine Milliarde Menschen eine Hakenwurminfektion aufweisen.

6. Diagnose

Die Diagnose kann mikroskopisch über die Eier im Stuhl erfolgen. Allerdings deutet das Fehlen von Eiern im untersuchten Stuhl nicht unbedingt darauf hin, dass keine Infektion vorliegt, da die Exkretion der Eier im Stuhlgang bis zu fünf Wochen verzögert auftreten kann. Der Grund dafür ist die Reifungszeit der Larven bis hin zur Reproduktion der Eier.

7. Verbreitung

Ancylostoma caninum benötigt ein warmes, feuchtes Klima für das Überleben außerhalb des Wirts. Frost, Hitze über 37 Grad Celcius, Trockenheit oder direkte Sonneneinstrahlung reduziert die Überlebenschance des Parasiten in der freilebenden Phase drastisch. Daher sind Infektionen besonders in gemäßigten, tropischen und subtropischen Klimazonen zu beobachten. Das trifft beispielsweise in Ländern wie Sri Lanka, Südostasien und Malaysia zu, wo Ancylostoma caninum der häufigste Verursacher von Hakenwurmerkrankungen bei Hunden ist.

8. Prävention und Therapie

Das Risiko einer Infektion kann durch Hygienemaßnahmen reduziert werden. Weibliche Hunde werden regulär auf Würmerbefall getestet, wenn eine Züchtung geplant ist. Darüber hinaus wurden Resistenzbildungen bei älteren Hunden beobachtet.

Es gibt aktuell zahlreiche Impfungen gegen Ancylostoma caninum. Medikamente zur Behandlung einer Infektion sind bei Hunden beispielsweise Mebendazol, Moxidectin und Piperazin. Da der Parasit bei Menschen den Darm nicht erreicht und nur auf der Haut Symptome verursacht, verläuft eine Infektion mit Ancylostoma caninum meist selbstterminierend.

9. Literatur

  • "Hookworm Infections" (ed. Gilles & Ball) Elsevier 1991
Stichworte: Hakenwurm, Hund, Wurmbefall
Fachgebiete: Veterinärmedizin

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20.05.2019, 17:40
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