Piperazin
Handelsnamen: Antepar®
Englisch: piperazine
Definition
Piperazin ist ein Arzneistoff aus der Klasse der Anthelmintika. Er enthält verschiedene Piperazinsalze und wird zur Behandlung von parasitären Wurm-Infestationen genutzt.
Wirkungsspektrum
Piperazin zeigt Wirksamkeit bei der Therapie von Enterobiasis und Askariasis.
Wirkung
Anticholinerge Blockade der neuromuskulären Synapsen bei Helminthen führt zur Paralyse der Würmer ohne Einfluss auf die menschliche Muskulatur.
Pharmakologie
Bei peroraler Gabe werden weniger als 10% Piperazin resorbiert und überwiegend unverändert mit dem Stuhl ausgeschieden. Maximaler Plasmaspiegel ist nach 2-4 Stunden erreicht. Geringe Anteile werden in Leber und Niere metabolisiert.
Anwendungsgebiete
- Behandlung von Enterobiasis
- Behandlung von Askariasis
Kontraindikationen
- Leberinsuffizienz
- Niereninsuffizienz
- Patienten mit Krampfanamnese
- Patienten mit chronischen neurologischen Erkrankungen
Es sind Erniedrigungen der Krampfschwelle bei gleichzeitiger Gabe von Phenotiazinen (Phenothiazin-Präparate kommen in der Psychiatrie bei der Behandlung von Schizophrenien als Neuroleptika zum Einsatz) beschrieben worden. Gleichzeitige Anwendung von Pyrantel kann zur Beeinträchtigung der antiparasitären Wirkung von Piperazin sowie Oxantel führen.
Nebenwirkung
Mögliche Nebenwirkungen sind z.B.:
seltener treten auf:
- Neurotoxizität mit Benommenheit
- Somnolenz
- Nystagmus
- Ataxie
- Tremor
- Choreaathetose
- Krampfanfälle
- Vorübergehende Sehstörung
- Allergisierung (Exantheme)
Nachuntersuchung
Da die Wirkung nur in der Adultwurmmuskulatur erfolgt, muss die Behandlung wiederholt werden, bis keine Würmer oder Zysten mehr im Stuhl nachweisbar sind.
um diese Funktion zu nutzen.