Hakenwürmer
von altgriechisch: ankýlōsis - krumm, gekrümmt; stoma - Mund (Bezug auf das hakenförmig nach oben gebogene Vorderende)
Synonym: Ancylostomatidae
Englisch: hookworms
Definition
Die Hakenwürmer, lateinisch Ancylostomatidae, sind eine Familie der Fadenwürmer (Nematoden). Einige ihrer Vertreter lösen beim Menschen eine Ancylostomatidose aus.
Taxonomie
- Domäne: Eukaryota
- Stamm: Nematoda
- Klasse: Secernentea
- Ordnung: Strongylida
- Überfamilie: Ancylostomatoidea
- Familie: Ancylostomatidae
- Überfamilie: Ancylostomatoidea
- Ordnung: Strongylida
- Klasse: Secernentea
- Stamm: Nematoda
Erreger
Ancylostomatidae-Arten sind mittelgroße, 5 bis 30 mm lange Nematoden. Sie besitzen eine große Mundkapsel mit glattrandigen oder gezähnten Schneideplatten. Die Männchen weisen eine gut ausgebildete Bursa copulatrix, Spicula und ein Gubernaculum auf.
In Europa haben Hakenwürmer vor allem beim Hund (Uncinaria stenocephala, Ancylostoma caninum), bei der Katze (Ancylostoma tubaeforme, sehr selten auch Uncinaria stenocephala) und bei Wiederkäuern (Bunostomum-Arten) eine praktische Bedeutung.
Entwicklung
Die Entwicklung vom Ei zur Drittlarve (L3) verläuft extern. Endwirte infizieren sich entweder perkutan (Ancylostoma- und Bunostomum-Arten) oder durch perorale (Uncinaria stenocephala) Aufnahme von infektiösen Drittlarven. Bei Fleischfressern spielt die indirekte Infektion durch Aufnahme von Drittlarven in paratenischen Wirten (Nager) eine wichtige Infektionsquelle. Beim Hund ist zusätzlich noch eine laktogene Übertragung mit Ancylostoma caninum möglich.
Ein Teil der perkutan eingedrungenen Drittlarven gelangt nach einer Lungen-Trachea-Wanderung zum Dünndarm. Dort findet die Entwicklung zum Adultstadium statt. Nach einer peroralen Aufnahme von frei lebenden Drittlarven folgt meist eine direkte Ansiedlung der Parasiten im Darm (ohne vorausgegangene Körperwanderung). Bei beiden Infektionswegen vollziehen die Larven auch eine somatische Wanderung durch den Körper und gelangen so in die Muskulatur und andere Gewebe. In diesen können sie als hypobiotische parasitische Drittlarven lange überleben.
Hypobiotische Larvenstadien können vor allem durch erhöhte Stresssituationen (insbesondere Gravididät, Laktation, Geburt) reaktiviert werden. So wird ein Teil der peripartal aktivierten hypobiotischen Stadien laktogen vom Muttertier auf die Welpen übertragen. Ebenso können auch kurz vor oder während der Laktationsperiode eingedrungene Larven mit der Milch an die Nachkommen weitergegeben werden. Nach einer einmaligen Infektion kann die Hündin die Parasiten bis zum 3. Wurf ausscheiden.
Klinik
Da einige Hakenwurm-Arten (Ancylostoma caninum, Ancylostoma tubaeforme, Bunostomum-Arten) Blutsauger sind, werden sie als besonders pathogen eingestuft. Ein intestinaler Befall tritt u.a. mit Inappetenz, Abmagerung, schleimigem oder blutigem Durchfall sowie Anämie und Proteinverlust in Erscheinung.
Humanmedizinische Bedeutung
Es gibt zwei humanpathogene Hakenwurmarten, Ancylostoma duodenale und Necator americanus. Beide Arten besiedeln den Menschen als Parasiten und haben keinen Zwischenwirt.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
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