Eizelle
Synonyme: Oozyte, Ovocytus
Englisch: egg cell
Definition
Als Eizellen bezeichnet man die weiblichen Keimzellen, die durch die Meiose aus den Urkeimzellen hervorgehen. Eizellen enthalten alle genetischen Anlagen einer Frau, die an ihre Kinder weitergegeben werden.
Hintergrund
Eizellen sind ein Charakteristikum heterogamer Lebewesen. Sie enthalten im Gegensatz zu Körperzellen nur einen haploiden Chromosomensatz. Durch die Verschmelzung mit einem haploiden männlichen Gameten (Spermium) im Zuge der Befruchtung werden Eizellen zur Zygote. Dabei erreichen sie wieder einen vollständigen Chromosomensatz und werden teilungsfähig. Die Mitochondrien und ihre DNA werden nur von der Mutter beigesteuert.
Embryologie
Eizellen entstehen im Ovar im Rahmen der Oogenese durch zwei Reifeteilungen aus ihren diploiden Vorläuferzellen, den Oogonien. Zunächst erfolgt eine erste Reifeteilung, aus der die primäre Oozyte hervorgeht. Sie wird in ihrer Reifung am Ende der Prophase I zunächst arretiert. Diese Arretierung kann über Jahrzehnte andauern und wird Diktyotän genannt. Unter dem Einfluss von LH wird die 1. Reifeteilung nach Eintritt der Geschlechtsreife vollendet und das 1. Polkörperchen abgeschnürt. Damit ist die sekundäre Oozyte enstanden. Diese tritt während der Ovulation in die 2. Reifeteilung ein und wird nun in der Metaphase arretiert. In diesem Zustand ist sie befruchtungsfähig.
siehe Hauptartikel: Oogenese
Während man früher davon ausging, dass Frauen mit einer festgelegten Zahl von Eizellen zur Welt kommen, konnte durch neuere Untersuchungen nachgewiesen werden, dass auch bei erwachsenen Frauen im Ovar teilungsfähige Stammzellen vorkommen. Diese Eistammzellen ("oogonial stem cells", OSC) ermöglichen prinzipiell die Produktion neuer Eizellen auch im Erwachsenenalter.
Histologie
Die menschliche Eizelle ist mit einem Durchmesser von 0,11-0,14 mm im Vergleich zu den Eizellen mancher Tierarten (z.B. Vögel) relativ klein, da der Embryo beim Menschen über die Plazenta ernährt wird.
Außen ist die menschliche Eizelle von einer Hüllschicht, der äußeren Eihülle oder Zona pellucida umgeben. Den Raum zwischen der Zellmembran der Eizelle (Oolemm bzw. innere Eihülle) und der Zona pellucida bezeichnet man als Perivitellin-Raum. Hier findet man an der Außenseite der Eizellmembran die so genannten Polkörper. Sie enthalten überschüssiges genetisches Material, das von der Eizelle nicht mehr benötigt wird. Die innere Zellsubstanz der Eizellen, das Ooplasma, enthält den Zellkern (Germinalvesikel) mit der haploiden DNA der Mutter. In das Ooplasma sind fett- und albuminhaltige Vesikel eingestreut. Sie dienen der Ernährung der Eizelle in den ersten Embryonalstadien und werden in ihrer Gesamtheit Deutoplasma genannt.
Um die Eizelle herum lagern sich spezialisierte Granulosazellen an, die Kumuluszellen. Gemeinsam bilden sie den Kumulus-Oozyten-Komplex (KOK), der für das Wachstum und die Maturation der Eızelle verantwortlich ist.
Physiologie
Eizellen werden im Rahmen des weiblichen Zyklus regelmäßig durch die Ovulation aus dem Eierstock (Ovar) freigesetzt. Dieser Vorgang wird durch Hormone gesteuert und als ovarieller Zyklus bezeichnet, in dessen Mittelpunkt die Follikelreifung steht.
Aus einem Primärfollikel des Ovars entsteht dabei über zwei Entwicklungsstufen, den Sekundär- und Tertiärfollikel, ein reifer Graaf-Follikel, aus dem die Eizelle in die Tuba uterina abgegeben wird.
siehe Hauptartikel: Follikelreifung
Klinik
Eizellen sind das wichtigste Ausgangsmaterial für Klonierungsverfahren.
um diese Funktion zu nutzen.