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Granulosazelle

von lateinisch: granum - Korn
Synonym: Körnchenzelle, Kornzelle
Englisch: granulosa cell

1. Definition

Bei den Granulosazellen handelt es sich um spezielle Epithelzellen, die im Ovarialfollikel lokalisiert sind.

2. Lokalisation

Die Granulosazellen befinden sich in der mehrschichtigen Körnerzellschicht (Stratum granulosum) im Bereich der Ovarialfollikel. Sie sind sowohl untereinander über Gap Junctions aus Connexin-43-Komplexen verbunden, als auch mit der Oozyte über Connexin-37-Komplexe.

3. Entwicklung

Die Granulosazellen entwickeln sich unter dem Einfluss von Gonadotropinen - in erster Linie FSH - bei der Follikelreifung aus den Follikelepithelzellen des Primärfollikels. Dadurch wird der Primärfollikel zum Sekundärfollikel.

4. Funktion

Die innere Schicht der Follikelwand bildet sich im reifen Tertiärfollikel und wächst schließlich zum Eihügel (Cumulus oophorus) heran. An diesen Eihügel soll sich dann später die Eizelle heften. Die Granulosazellen übernehmen die Sekretion jener Flüssigkeit, die schlussendlich die Follikelhöhle füllen soll. Die spezialisierten Granulosazellen des Eihügels nennt man auch Kumuluszellen. Sie sind für das Wachstum und die Reifung der Eizelle wichtig.

Des Weiteres bilden die Granulosazellen nach dem Follikelsprung eine Schicht, die sich um die Eizelle legt. Diese von den Granulosazellen gebildete Hülle nennt sich Corona radiata und liegt der Zona pellucida der Eizelle außen an.

Eine wichtige Funktion der Granulosazellen ist die Synthese von Steroidhormonen. Vor der Ovulation bilden sie durch enzymatische Aktivität der Aromatase Estradiol aus dem androgenen Vorläufersteroid Androstendion.

Nach der Ovulation lagern einige im Eierstock verbliebene Granulosazellen Lipide ein. Dieser Vorgang heißt Luteinisierung. Durch diesen Prozess verwandeln sich die Granulosazellen in Granulosaluteinzellen und bilden den Gelbkörper (Corpus luteum), der das Hormon Progesteron produziert.

Zur Steuerung des weiblichen Zyklus bilden die Granulosazellen ferner das Proteohormon Inhibin, das die FSH-Produktion unterdrückt.

Zur Protektion der Eizellreserve bei Frauen im gebärfähigen Alter produzieren die Granulosazellen das Anti-Müller-Hormon. Das AMH schützt einerseits die Primordialfollikel vor einer zu schnellen Rekrutierung, zum anderen wirkt es einer zu schnellen Degeneration der Oozyten und einer vermehrten Atresie der Follikel entgegen.

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