Dünndarm (Veterinärmedizin)
Synonym: Intestinum tenue
Englisch: small intestine
Definition
Der Dünndarm der Haussäugetiere ist der erste Abschnitt des Darms.
Allgemein
Der Dünndarm führt die im Magen begonnenen Verdauungsprozesse fort, sodass er diese bis zum Übergang in das Colon weitgehend abschließt. Einzige Ausnahme stellen hier das Pferd und das Schwein, deren abschließende Verdauung in den Gärkammern des Dickdarms stattfindet.
siehe auch: Colon (Pferd) und Colon (Schwein)
Der Chymus wird v.a. im oberen Dünndarmabschnitt mit Sekreten der Dünndarmschleimhaut und der Bauchspeicheldrüse sowie mit der Galle vermengt. Die in den Sekreten enthaltenen Enzyme führen zur Spaltung von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten in deren Einzelbausteine (Aminosäuren, Fettsäuren und Monosaccharide). Die dazu notwendige mechanische Durchmischung inkl. Weitertransport des Nahrungsbreis erfolgt durch die in der Dünndarmwand eingelassene Tunica muscularis. Neben Wasser, Elektrolyten und Vitaminen werden die enzymatisch gespaltenen Nahrungsanteile über die Schleimhaut resorbiert, sodass zur Unterstützung der effektiven Stoffaufnahme etliche Falten, Zotten und Mikrovilli ausgebildet sind.
Der Dünndarm der Tiere kann grundsätzlich mit dem Dünndarm der Menschen gleichgesetzt werden.
Anatomie
Gleich aller anderer Organe, müssen auch beim Dünndarm tierartliche Unterschiede beachtet werden. In seinem Grundaufbau gleicht er aber allen Haussäugern. Der Dünndarm besteht aus folgenden Abschnitten:
Er wird vorwiegend aus den unpaaren Bauchgefäßen versorgt:
Die Innervation erfolgt über das enterische Nervensystem, wobei die Lymphe in tributäre Lymphknoten gesammelt und anschließend zum Großteil in die Cisterna chyli abtransportiert wird.
Literatur
- Salomon, Franz-Viktor, Hans Geyer, and Uwe Gille, eds. Anatomie für die Tiermedizin. Enke, 2008.