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Chymus

von altgriechisch: χυμός ("chymós") - Saft
Synonym: Speisebrei
Englisch: chyme

1. Definition

Als Chymus bezeichnet man den schleimigen Brei, der unter der Einwirkung von Speichel und Verdauungssekreten aus den aufgenommenen Speisen im Magen entsteht. Er gelangt anschließend in das Duodenum und wird von dort an die dahinter gelegenen Darmabschnitte abgegeben.

2. Biochemie

Der Chymus unterliegt auf seinem Weg durch den Gastrointestinaltrakt einer starken chemischen Modifikation. Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette werden unter dem Einfluss von Enzymen in ihre Bestandteile (Monosaccharide, Aminosäuren und Fettsäuren) zersetzt.

Im Magen hat der Chymus durch die dort anwesende Salzsäure einen pH-Wert von 2. Im Duodenum wird er durch Sekretion von Natriumhydrogencarbonat wieder neutralisiert und wechselt auf einen pH-Wert von 7. Diese Werte entsprechen dem pH-Wert-Optimum der im jeweiligen Darmabschnitt vorherrschenden Enzyme.

3. Physiologie

Bei der Bildung des Chymus spielt die Magenmotorik eine wichtige Rolle. Die Speicherung der aufgenommenen Nahrung findet - bedingt durch eine konstante Wandspannung der Magenmuskulatur - vorwiegend im proximalen Bereich des Magens statt. Ein sogenanntes Schrittmacherzentrum, das im Bereich der Curvatura gastrica major an der Grenze zwischen Fundus ventriculi und Corpus ventriculi liegt, löst periodisch peristaltische Wellen aus. Sie werden durch die Aufnahme und Weiterleitung von Speisen in den Magen induziert. Diese Wellen formen aus Speisen und Magensaft einen homogenen Nahrungsbrei (Chymus). Feste und große Nahrungsstücke werden dabei durch schaukelartige Bewegungen auf eine Partikelgröße von etwa 1-2 mm zerkleinert.

Die Schaukelbewegungen und die daraus resultierenden peristaltischen Wellen erreichen mit der Zeit den üblicherweise tonisch kontrahierten und damit verschlossenen Pylorus-Schließmuskel. Dadurch wird der Pyloruskanal wenige Millimeter geöffnet, und kleine Mengen des aufbereiteten Speisebreis haben die Chance, in das Duodenum zu gelangen. Da sich die Öffnung des Schließmuskels nur um wenige Millimeter erweitert, können keine noch nicht ausreichend aufbereiteten Nahrungsbestandteile durchfließen. Sie werden erneut dem Durchmischungsprozess zugeführt.

Befinden sich größere Partikel im Magen, die in dieser digestiven Phase (nach Nahrungsaufnahme) nicht den Pylorus passieren konnten, werden diese durch besondere frontartig verlaufende Kontraktionen der Magenmuskulatur bei entspanntem Pylorus in der interdigestiven Pause (Verdauungsruhe) aus dem Ventriculus in das Duodenum getrieben. Durchschnittlicher verweilen feste Speisen ca. 1 - 3 Stunden im Magen. Flüssigkeiten verlassen verständlichweise den Magen wesentlich schneller.

Stichworte: Magen, Nahrung
Fachgebiete: Physiologie

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21.03.2024, 09:14
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