Mensch
Synonyme: Homo sapiens, Homo sapiens sapiens (veraltet)
Englisch: human
Definition
Der Mensch ist ein Säugetier aus der Ordnung der Primaten. Er bildet Gesellschaften und ist im Gegensatz zu anderen Tierarten in der Lage, sein Habitat unter Zuhilfenahme von Werkzeugen großflächig an seine biologischen und sozialen Bedürfnisse anzupassen.
Die Wissenschaft, die sich mit dem Menschen als Forschungsgegenstand auseinandersetzt, ist die Anthropologie.
Taxonomie
- Stamm: Chordatiere
- Unterstamm: Wirbeltiere
- Klasse: Säugetiere
- Ordnung: Primaten
- Unterordnung: Trockennasenaffen
- Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
- Überfamilie: Menschenartige (Hominoidea)
- Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
- Unterordnung: Trockennasenaffen
- Ordnung: Primaten
- Klasse: Säugetiere
- Unterstamm: Wirbeltiere
Abgrenzung vom Tier
Auch wenn der Mensch biologisch zu den Tieren gehört, so unterscheidet er sich in vermutlich zwei, sicher in einem Kriterium von diesen:
Mit Bestimmtheit lässt sich wohl sagen, dass beim Menschen die biologische Evolution zu Gunsten einer kulturellen Evolution in den Hintergrund geraten ist. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass der Mensch noch auf "normalem" Weg aussterben kann, von Katastrophenereignissen (wie einem Meteoriteneinschlag oder einer gigantischen Epidemie) einmal abgesehen: Aufgrund seiner kulturellen Fähigkeiten ist er in der Lage, sich veränderten Umweltbedingungen sehr viel besser anzupassen als jedes Tier. Die Evolution hat sich beim Menschen auf die Verbesserung dieser Kulturfähigkeiten (Schrift, Computer, gedankliche Konstrukte wie theoretische Physik) ausgeweitet, diese Kulturtechniken unterliegen nunmehr selbst einem Evolutionsprozess. Ein Tier dagegen unterliegt mit seinen "Kultur"techniken der Evolution.
In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass Tiere nicht im selben Maße wie der Mensch die Fähigkeit besitzen, ihre im Phänotyp entwickelten Fähigkeiten, ihr erlerntes Wissen, auf die nachfolgenden Generationen zu übertragen. Der Mensch ist nicht mehr wie das Tier, das immer das Erste ist: Er steht nicht in der Notwendigkeit, Informationen entweder durch die genetische Vererbung zu erhalten oder Erfahrungen genauso wie seine Vorgänger immer auf's Neue selbst machen zu müssen, sondern er kann auf Handlungen und Informationen zurückgreifen, die viele Generationen vor ihm geschaffen haben (wobei es aber auch bei zahlreichen Tierarten zur Traditionsbildung kommt). Der Mensch ist viel stärker als das Tier in der Lage, in seinem zeitlichen Bewusstsein Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft in kausale Zusammenhänge zu bringen. Somit kann er seine Handlungen vergleichen, um "viele Ecken herum" planen und somit eine Zukunft entwerfen, die er durch seine absichtlichen Handlungen schafft.
Zum zweiten ist der Mensch (vermutlich) im Gegensatz zum Tier sich und seiner eigenen Sterblichkeit bewusst. Durch sein absehbares Sterben ergibt sich nur für den Menschen die Frage nach dem Sinn des Lebens und dem Leben nach dem Tod.
Nicht allein typisch für den Menschen, jedoch bemerkenswert stark ausgeprägt, ist seine Eigenschaft, sich hochorganisiert in größeren Gruppen zusammenzuschließen. Dies wird begünstigt durch die komplexe Sprache des Menschen, die eine fortschreitende Arbeitsteilung ermöglicht. Auf der anderen Seite steht zu vermuten, dass die Entwicklung der Zivilisation auch die Entwicklung der Sprache in enger Wechselwirkung förderte und beides letztlich zu der hoch entwickelten Kultur führte, die die Menschheit heute besitzt.
Entwicklung
Mit der Entwicklungsgeschichte der Menschheit von ihren Anfängen bis zum heutigen Jetzt-Menschen beschäftigt sich die Paläanthropologie, deren wichtigste Datenquellen die Archäologie liefert. Noch immer sind die Vorgänge und Zusammenhänge während der Evolution von unseren affenartigen Vorfahren im Osten Afrikas zum heutigen Menschen nicht endgültig aufgeklärt. Der gegenwärtige Stand der Erkenntnisse wird im Artikel Hominisation aufgezeigt.
Neben der biologischen Entwicklung ist für den Menschen ist jedoch auch seine kulturelle Entwicklung maßgeblich; verlief diese zunächst für Jahrmillionen schleppend und im biologischen Maßstab der Evolution, so explodierte sie förmlich seit dem Ende der letzten Eiszeit. Seit dieser Zeit besitzt der Mensch eine Geschichte, auf deren Hintergrund die Individuen agieren.
Biologie
Anatomie
Der Körper ist ein kompliziertes Gebilde, das zu 60 % aus Wasser, ca. 20 % Proteinen, 15 % Fette und 5 % Mineralen besteht. Die Anatomie dieses Körpers ist im Artikel Anatomie des Menschen detailliert beschrieben.
Um seinen Körper zu erhalten, muss der Mensch flüssige, gasförmige und feste Stoffe, sowie Lichtwellen aufnehmen.
Der Mensch kennt zwei Gangarten (wo das Pferd zum Vergleich über drei verfügt), das Gehen und das schnellere Laufen.
Genetische Verwandtschaft
Der Mensch hat gemeinsame DNS-Basispaarketten von ca. 40 Proteinen Länge mit anderen Säugetieren und Lebewesen. Anhand der Übereinstimmung dieser Basispaarketten (BP) kann man eine Verwandtschaft ableiten. So stimmen die Basispaarketten mit Schimpansen zu 96 bis 98 % und mit Schweinen zu 90 % überein. Interessant ist auch die Tatsache, dass der Mensch zu 75 % der Basispaarketten mit den Fadenwürmern übereinstimmt und zu 60 % mit einer Taufliege.
Soziologie
Personalität
Rechtlich gesehen ist der Mensch eine Person, deren Status je nach Staat unterschiedlich festgelegt ist. Die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" der Vereinten Nationen soll in jedem Staat einen Grundstatus vorgeben. Dieses Ideal wird aber nicht komplett verwirklicht.
Siehe auch: Anatomie, Biologie, Hominisation, Psychologie, Soziologie