(Weitergeleitet von Juckreiz)
von lateinisch: prurire - jucken
Synonym: Juckreiz, Hautjucken, Jucken
Englisch: pruritus, itching
Pruritus oder Juckreiz ist eine Missempfindung im Bereich der Haut oder Schleimhaut.
Die genauen Mechanismen, die zur Entstehung von Juckreiz führen, sind noch nicht vollständig geklärt. Die heutige (2021) Modellvorstellung ist, dass Juckreiz nicht über die Schmerzrezeptoren vermittelt wird, sondern durch die freien Nervenendigungen spezialisierter C-Fasern. Die Aktivierung dieser Fasern erfolgt wahrscheinlich durch Gewebshormone (z.B. Histamin, Serotonin, Substanz P) oder aktivierte Mastzellen in der Nähe der Nervenenden, die den Mediator Tryptase ausschütten.
Die Empfindung des Juckreizes wird durch andere Hautempfindungen offensichtlich moduliert bzw. überlagert. So kann Kälte oder Hitze den Juckreiz abschwächen oder in eine besser erträgliche Schmerzempfindung überführen.
Die Ursachen von Juckreiz können sehr vielseitig sein und umfassen ein breites Spektrum dermatologischer und internistischer Erkrankungen.
Die Therapie des Pruritus richtet sich nach der auslösenden Ursache. Beim Juckreiz ohne erkennbare Ursache (Pruritus sine materia) kann die Therapie schwierig und unbefriedigend sein. Formen, bei denen die Austrocknung der Haut im Vordergrund steht, können mit rückfettenden Cremes behandelt werden. Symptomatisch kommt weiterhin der Einsatz juckreizstillender Medikamente (Antipruriginosa) in Frage.
Abgesehen von Medikamenten oder Hautpflegeprodukten spielt die Aufklärung der Patienten eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Therapie.
Fachgebiete: Allgemeinmedizin, Dermatologie
Diese Seite wurde zuletzt am 20. Februar 2021 um 09:50 Uhr bearbeitet.
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Stud.med.dent. Sascha Alexander Bröse
Student/in der Zahnmedizin