Diabetogener Pruritus
Synonym: Pruritus diabeticorum
Definition
Der diabetogene Puritus ist ein Juckreiz, der im Rahmen eines Diabetes mellitus auftritt.
Epidemiologie
Die Häufigkeit des diabetogenen Pruritus wird zwischen 3 und 49% angegeben.[1]
Pathophysiologie
Der diabetogene Pruritus ist wahrscheinlich multifaktoriell bedingt. Er entsteht im Wesentlichen durch Hauttrockenheit (Xerosis cutis) und neuropathische Veränderungen an den juckreizvermittelnden C-Fasern der Haut (Small-Fiber-Neuropathie).
Die Hautrockenheit ist Folge einer verminderten Sekretionsleistung der Schweiß- und Talgdrüsen. Zusätzlich sorgt bei schlecht eingestellten Diabetikern der durch die Polyurie bedingte Wasserverlust zu einer geringeren Gewebefeuchtigkeit.
Zu berücksichtigen ist, dass auch verschiedene Antidiabetika Juckreiz auslösen können, z.B. Glimepirid, Metformin oder Tolbutamid.
Klinik
Der Juckreiz tritt zunächst an Füßen, Unterschenkeln und am Rücken auf, kann im weiteren Verlauf aber generalisieren.
Therapie
In erster Linie ist eine Verbesserung der Blutzuckereinstellung anzustreben, die in den meisten Fällen zu einer Linderung der Symptome führt. Ansonsten kann ein Therapieversuch mit Menthol- oder Polidocanol-haltigen Externa erfolgen. Auch topische Glukokortikoide sind wirksam, müssen aber umsichtig eingesetzt werden.
Quellen
- ↑ S2k-Leitlinie Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus AWMF-Register-Nr.: 013-048, 2021, abgerufen am 23.8.2023