Menthol
Synonym: Mentholum
Definition
Menthol ist ein Monoterpen vom p-Menthan-Typ, das natürlicherweise im ätherischen Öl von Pflanzen der Gattung Mentha vorkommt.
Chemie
Menthol besitzt drei Stereozentren, woraus acht mögliche Stereoisomere und vier Enantiomerenpaare resultieren. Beim Menthol aus Pfefferminz handelt es sich vorwiegend um das 1R,3R,4S-Stereoisomer (-)-Menthol (Levomenthol). Weitere isomere Menthole sind Neomenthol, Isomenthol und Neoisomenthol.
Pharmakodynamik
Die kühlende und leichte lokalanästhetische Wirkung wird über TRPM8-Rezeptoren vermittelt. Auch über eine Beteiligung von TRPA1-Rezeptoren wurde berichtet.
Wirkungen
Menthol halt vielfältige Wirkungen, u.a. wirkt es
- kühlend,
- juckreizlindernd,
- schmerzstillend,
- lokalanästhetisch und
- antimikrobiell
Darüber hinaus hat es karminative, spasmolytische und gallentreibende Wirkungen. Es wird auch als Repellent (Moskitos) eingesetzt.
Verwendung
Menthol findet weitreichende Verwendung als Zusatzstoff in Kosmetika, Süßigkeiten und Medizinprodukten (v.a. kühlenden Salben und Halsbonbons). Es wird unter anderem eingesetzt bei:
- Windpocken (Varizellen)
- Herpes labialis
- Hämorrhoiden
- Insektenstichen
- ekzematösen Erkrankungen
- Rhinitis
- Erkältungskrankheiten
- Entzündungen im Mund- und Rachenraum
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Verdauungsbeschwerden
- Kopfschmerzen
Kontraindikationen
Aufgrund der Gefahr einer Apnoe wird die Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern nicht empfohlen. Schwangere und Stillende sollten ebenfalls keine mentholhaltigen Präparate anwenden.
Rezepturen
Es stehen zahlreiche mentholhaltige Rezepturen zur Verfügung:
- Menthol 1,0% in Basiscreme DAC ad 30,0 g, S: 2-3x/Tag
- Menthol 1,0% in Lotio alba ad 50,0 g, S: 2-3x/Tag
- Menthol 0,5% in Crino Cordes Lsg. ad 100,0 g, S: 2-3x/Woche
- Menthol 0,25%, Ungt. enulsif. aq. SR 20,0% in Lotio zinc. SR ad 100,0 g, S: 2-3x/Tag.
- Menthol 1,0% in Isopropanol 70% ad 100,0 g, S: 2-3x/Tag