Small-Fiber-Neuropathie
Englisch: small fiber neuropathy
Definition
Die Small-Fiber-Neuropathie, kurz SFN, ist eine Neuropathie, die C-Fasern und Aδ-Fasern betrifft.
- ICD-10: G62.88
Hintergrund
Die Aδ-Faser sind dünne myelinisierte, die C-Fasern kleine unmyelinisierte Nervenfasern. Sie kommen in der Haut als somatische Fasern vor, in den Organen bilden sie autonome Fasern.
Epidemiologie
Ätiologie
Es gibt zahlreiche Erkrankungen, die eine Small-Fiber-Neuropathie verursachen:
- Hereditäre Ursachen:
- Metabolische Ursachen:
- Infektiöse Ursachen:
- Toxische Ursachen:
- Immunologische Ursachen:
Bei einer SFN ohne erkennbare Ursachen spricht man von einer idiopathischen SFN.
Klinik
Klassische Symptome der Small-Fiber-Neuropathie sind neuropathische Schmerzen und autonome Dysfunktionen. Häufig bestehen Dysästhesien an der unteren Extremität.
Diagnostik
Der Goldstandard ist die Durchführung einer Hautstanzbiopsie mit mikroskopischer Erfassung der intraepidermalen Nervenfaserdichte durch ein neuropathologisches Labor. Weitere diagnostische Möglichkeiten sind:
- Messung der Schmerzempfindlichkeit durch die sogenannte Quantitative Sensorische Testung (QST)
- Funktionsüberprüfung der autonomen Nervenfasern der Schweißdrüsen mit dem QSART (Quantitativer-Sudomotorischer-Axonreflex-Test)
Die neurophysiologische Diagnostik ist meist unauffällig, da sie hauptsächlich große, myelinisierte Nervenfasern erfasst.
Therapie
Die Therapie der Small-Fiber-Neuropathie richtet sich primär gegen die Schmerzen. Zum Einsatz kommen u.a. Antikonvulsiva, Lokalanästhetika, Opiate und Antidepressiva.
Prognose
Die Small-Fiber-Neuropathie verläuft in der Regel langsam progredient.
Quellen
- Raasing et al. Current View of Diagnosing Small Fiber Neuropathy J Neuromuscul Dis, 2021
- Wikipedia: Small-Fiber-Neuropathie, abgerufen am 5.12.2022
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