Chemotherapie-induzierte periphere Neuropathie
Englisch: chemotherapy induced peripheral neuropathy, CIPN
Definition
Die Chemotherapie-induzierte periphere Neuropathie, kurz CIPN, ist eine häufige Nebenwirkung, die durch neurotoxische Chemotherapeutika verursacht wird.
Hintergrund
Die CIPN gehört zu den sekundären Neuropathien. Sie kann zu einer drastischen Senkung der Lebensqualität führen. Diese wirkt sich aufgrund der Notwendigkeit von Dosisreduktion und Therapieunterbrechung negativ auf das Überleben onkologischer Patienten aus.
Auslöser
Zahlreiche Chemotherapeutika wirken auf Nervenzellen schädigend:
Epidemiologie
Die durchschnittliche Prävalenz einer CIPN nach einer onkologischen Therapie liegt bei etwa 68 % nach einem Monat, nach drei Monaten bei etwa 60 % und nach sechs Monaten bei etwa 30 %.
Die höchste Prävalenz haben Oxaliplatin-induzierte periphere Neuropathien (OIPN mit 70 bis 90 %) und Taxan-induzierte periphere Neuropathien (TIPN).
Klinik
Die CIPN verursacht hauptsächlich symmetrische sensorische Neuropathien in Händen und Füßen. Typische Symptome sind Schmerzen, Allodynie, Parästhesien, Hypästhesien und Gangstörungen. Manchmal können auch motorische und autonome Nervenfasern betroffen sein.
Therapie
Es gibt keine ausreichend wirksamen präventiven und therapeutischen Maßnahmen für die CIPN. Leitlinien empfehlen bislang lediglich Duloxetin zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen.
Die neuropathische Schmerztherapie mit Antikonvulsiva wie Pregabalin und Gabapentin, die bei Schmerzen im Rahmen einer diabetischen Neuropathie zugelassen ist, wirkt bei der CIPN nur unzureichend.
Quellen
- Hou et al., Treatment of Chemotherapy-Induced Peripheral Neuropathy: Systematic Review and Recommendations, Pain Physician, 2018
- Burgess et al., Chemotherapy-Induced Peripheral Neuropathy: Epidemiology, Pathomechanisms and Treatment, Oncol Ther, 2021
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