Proteasom-Inhibitor
Englisch: proteasome inhibitor
Definition
Proteasom-Inhibitoren sind Arzneistoffe, die in Krebszellen die Aktivität der Proteasomen hemmen. Sie werden u.a. zur Behandlung des multiplen Myeloms eingesetzt.
Wirkmechanismus
Das Proteasom ist an zahlreichen zellulären Prozessen beteiligt. Die Hemmung durch Proteasom-Inhibitoren hat zur Folge, dass fehlerhafte Proteine nicht mehr proteolytisch gespalten werden. Es folgt eine Blockade des Zellzyklus und die Apoptose der Zelle. Betroffen sind vor allem Zellen, die viele fehlerhafte Proteine sezernieren wie die Tumorzellen des Multiplen Myeloms.
Die Hemmung der Proteasomen durch die Proteasom-Inhibitoren hemmt wahrscheinlich auch den Abbau proapoptotischer Faktoren wie p53. So treten die betroffenen Krebszellen schneller in die Apoptose ein. Dadurch kommt es zu einer Verlangsamung des Tumorwachstums.
Substanzen
- Bortezomib: Bindet an das katalytische Zentrum des 26S-Proteasoms
- Carfilzomib: Bindet an das katalytische Zentrum des 20S-Proteasoms
- Ixazomib: Bindet an die β-5-Untereinheit des 20S-Proteasoms