Diabetische Neuropathie
Englisch: diabetic neuropathy
1. Definition
Der Begriff der diabetischen Neuropathie ist eine Sammelbezeichnung für alle nichtentzündlichen Erkrankungen peripherer Nerven (Neuropathie), die als Spätkomplikation des Diabetes mellitus auftreten. Hierzu zählen u.a.:
2. Ätiologie
Ursächlich ist die hyperglykämiebedingte Schädigung des Nervengewebes in Folge
- nichtenzymatischer Glykierung bzw.
- mikroangiopathiebedingter lokaler Ischämie.
3. Epidemiologie
Neuropathien gehören zu den häufigsten Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus. Zur Prävalenz gibt es unterschiedliche Angaben. Im klinischen Studien schwanken die Angaben zwischen 10 und 100 Prozent.[1] Das liegt u.a. daran, dass es keine verbindliche Definition der diabetischen Neuropathie gibt und vor allem die subklinischen Formen der Neuropathie häufig nicht diagnostisch erfasst werden.
4. Klassifikation
Nach Thomas lassen sich diabetische Neuropathien wie folgt klassifizieren:[2]
- Symmetrische Neuropathien
- Sensible oder sensomotorische Polyneuropathie
- Autonome Neuropathie
- Symmetrische proximale Neuropathie der unteren Extremität
- Fokale und multifokale Neuropathien
- Kraniale Neuropathie
- Mononeuropathien des Stammes (diabetische Radikulopathie) und der Extremitäten
- Asymmetrische proximale Neuropathie der unteren Extremität (diabetische Amyotrophie)
5. Therapie
Die Therapie der diabetische Neuropathie richtet sich nach der jeweiligen Unterform. Bei neuropathischen Schmerzen werden u.a. Antikonvulsiva aus der Gruppe der Gabapentinoide wie Gabapentin, Pregabalin oder Mirogabalin eingesetzt.
6. Quellen
- ↑ Dtsch Arztebl 1996; 93(11): A-680 / B-556 / C-524
- ↑ Thomas PK: Classification, differential diagnosis, and staging of diabetic peripheral neuropathy. Diabetes. 1997 Sep;46 Suppl 2:S54-7