Paclitaxel
Handelsnamen: Abraxan®, axitaxel®, NeoTaxan®, Taxol®, Taxomedac®, Celltaxel®, Ribotax® u.a.
Definition
Paclitaxel gehört zur Gruppe der Taxane und stellt ein Zytostatikum dar, das zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt wird.
Vorkommen
Paclitaxel kommt neben anderen Taxanderivaten in allen Pflanzenteilen – außer im Samenmantel der reifen Scheinfrüchte – von Eiben-Arten vor, besonders in der Rinde der Pazifischen Eibe (Taxis brevifolia).
Gewinnung
- Halbsynthetisch aus 10-Desacetylbaccatin III, das aus den Nadeln der europäischen Eibe (Taxus baccata) gewonnen wird.
- Fermentativ mithilfe von Zellen von Taxus brevifolia oder Taxus chinenis.
Wirkmechanismus
Paclitaxel ist ein Spindelgift und wirkt auf sich schnell teilende Zellen. Es hemmt durch eine Bindung an das β-Tubulin den Abbau von Spindelfasern, welche aus Mikrotubuli und somit Tubulin aufgebaut sind. Dadurch wird die mitotische Zellteilung in der G2- und M-Phase blockiert, so dass eine Tumorzellproliferation ausbleibt.
Pharmakokinetik
Paclitaxel ist wasserunlöslich und schwer resorbierbar. Es wird intravenös verabreicht, wobei spezielle Formulierungen (z.B. Albumin-Nanopartikel bei Nab-Paclitaxel) für eine bessere Distribution im Körper sorgen.
Indikationen
Krebserkrankungen wie Bronchialkarzinome, Mammakarzinome, Ovarialkarzinome und Prostatakarzinome werden mit Paclitaxel in Kombination mit anderen Zytostatika wie zum Beispiel Cisplatin oder Carboplatin im Rahmen einer Chemotherapie behandelt.
Paclitaxel ist außerdem Bestandteil von medikamentenbeschichteten Stents.
Nebenwirkungen
Von der Inhibition der Zellproliferation sind nicht nur Tumorzellen, sondern auch andere sich schnell teilende Zellen betroffen.