Albumin
Definition
Albumin ist ein Protein, das zur Gruppe der Plasmaproteine gehört. Menschliches Albumin nennt man Humanalbumin.
Biochemie
Gebildet werden die Albumine in der Leber. Sie besitzen ein Molekulargewicht von ca. 66 kDa und bestehen aus ca. 580 bis 590 Aminosäuren. Sie haben Ampholyt-Charakter - das heißt sie können sowohl Anionen, als auch Kationen reversibel binden. Ihr Anteil am Blutplasma beträgt rund 3,5-4,5 g/dl, maximal 5,5 g/dl, was etwa 40% ihrer Gesamtmenge ausmacht. Die restlichen 60% befinden sich im Extrazellulärraum und sind beispielsweise in der Tränenflüssigkeit, Schweiß und Speichel nachweisbar. Gegenüber der anderen Hauptgruppe der Plasmaproteine, den Globulinen, stellen die Albumine mit 60% den größeren Anteil dar.
Die biologische Halbwertzeit von Albumin im Blut beträgt etwa 20 (17-27) Tage. Es werden täglich etwa 14 g Albumin als Sekretionsprodukt der Hepatozyten gebildet und ca. 10% des Plasmaalbumins wieder abgebaut.
Aufgaben
Albumin dient im Blut als Transportprotein für viele kleinmolekulare Verbindungen, zum Beispiel:
- Bilirubin
- freie Fettsäuren
- Riboflavin
- Metallkationen wie Ca2+, Mg2+, Cu2+ oder Zn2+
- Hormone wie Progesteron, Testosteron und Schilddrüsenhormone
- Medikamente
Da es das Protein mit der höchsten Konzentration im Blut ist, sorgt es wesentlich für den kolloidosmotischen Druck des Blutplasmas und dient als Puffer für den pH-Wert des Blutes.
Labordiagnostik
Serumalbumin ist ein häufig verwendeter Parameter in der Labordiagnostik. Es kann aufgrund von Dehydratation erhöht sein. Klinisch bedeutsamer ist ein verminderter Albuminspiegel (Hypoalbuminämie), der folgende Ursachen haben kann:
- Synthesedefekt der Leber (dekompensierte Leberzirrhose, Hepatitis etc.)
- gastrointestinaler Proteinverlust (exsudative Enteropathie)
- nephrotisches Syndrom
- Mangelernährung (Malnutrition)
- Malabsorption
- Verbrennungen
- heriditäre An- bzw. Hypoalbuminämie
- Hyperhydratation
Zu kompensatorisch verminderten Werten kommt es bei signifikanten Immunglobulinvermehrungen, z.B. bei Infektionen, Tumoren oder Plasmozytom.
Die Messung von Albumin im Liquor gehört zum Basisprogramm der Liquordiagnostik. Albumin im Urin (sog. "Mikroalbuminurie") ist ein früher Marker für Nierenschäden.
Quelle
- Laborlexikon.de, abgerufen am 21.01.2021
- Rassow et al., Duale Reihe Biochemie, Georg Thieme Verlag Stuttgart, 4. Auflage, Seite 302