Mikroalbuminurie
Englisch: microalbuminuria
Definition
Von einer Mikroalbuminurie spricht man bei einer Albuminausscheidung im Urin, die zwischen 20 bis 200 mg/l bzw. 30-300 mg/24h liegt. Die Mikroalbuminurie ist die mildeste Form der Proteinurie.
Nach neuerer Nomenklatur bezeichnet man die Mikroalbuminurie als Albuminurie Grad A2.
Diagnostik
Da die untere Nachweisgrenze der einfachen Urinteststreifen, die für den Urinstatus verwendet werden, bei ca. 200-300 mg/l liegt, wird eine Mikroalbuminurie im Screening meist nicht erkannt. Bei entsprechendem Verdacht sollten spezielle Urinteststreifen eingesetzt werden, die Albumin immunchromatografisch bestimmen (umgangssprachlich als Micral®-Test bekannt und deutlich teurer), oder eine Messung im Labor veranlasst werden.
Beim Nachweis einer erhöhten Albuminkonzentration sollen zunächst nicht-renale Ursachen ausgeschlossen werden. Mögliche Fehlerquellen sind Fluor vaginalis (bei Frauen), Harnwegsinfektionen oder andere akute fieberhafte Erkrankungen.
Bei der erforderlichen zweiten Kontrolle sollte eine laborchemische Methode angewandt werden, die auch eine Quantifizierung der Mikroalbuminurie erlaubt. Üblicherweise wird hierzu der Albumin-Kreatinin-Quotient angegeben.
Wenn erneut erhöhte Albuminkonzentrationen gefunden werden, besteht unter anderem der Verdacht auf eine diabetische Nephropathie. Ergänzend sollten weitere Untersuchungen wie Kreatinin-Clearance und eine Sonographie der Nieren durchgeführt werden.
Der Test ist eine wichtige Vorsorgeuntersuchung bei bestehender Hypertonie und/oder Diabetes mellitus. Er sollte in diesen Fällen mindestens einmal jährlich durchgeführt werden. Bei positivem Testergebnis sollte die Untersuchung vierteljährlich wiederholt werden.
Klinik
Bei Vorliegen einer Mikroalbuminurie sind eine gute Blutdruck- und Blutzuckereinstellung anzustreben.