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Diabetische Nephropathie

Synonyme: Kimmelstiel-Wilson-Syndrom, Morbus Kimmelstiel-Wilson, diabetische Glomerulosklerose, interkapilläre Glomerulonephritis, Nephropathia diabetica
Englisch: Diabetic nephropathy

1. Definition

Die diabetische Nephropathie ist eine Erkrankung der Nieren, die als Komplikation des Diabetes mellitus auftritt.

2. Symptomatik

Zur Frühdiagnostik einer Proteinurie ist der Albumin-Kreatinin-Quotient im Urin geeignet. Stärkere Eiweißverluste können zu einem Antikörpermangel sowie zu Flüssigkeitsansammlungen in Körperhöhlen führen und sich dann zu einem nephrotischen Syndrom entwickeln. Durch die vermehrte tubuläre Natriumresorption über das blutdruckregulierende Renin-Angiotensin-Aldosteron-System, kommt es trotz des Plasmavolumenmangels zu einer Erhöhung des Blutdrucks.

3. Ursache

Der jahrelang erhöhte Blutglukosespiegel führt bei etwa 40 % der Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 zu einer Schädigung der Glomerula. Es kommt zu einer Verdickung der glomerulären Basalmembran (GBM), einer Verbreiterung des Mesangiums und einer Sklerosierung. Die entstehende Glomerulonephritis bewirkt eine vermehrte Permeabilität des glomerulären Filters, sodass auch größere Moleküle wie Albumine diesen passieren.

4. Verlauf

Die Erkrankung verläuft in fünf Phasen:

  • Unbemerkte verstärkte Durchblutung und Mehrfunktion der Nieren
  • Über Jahre hinweg treten Veränderungen am Nierengewebe auf, die aber noch keine Auswirkungen auf die Nierenfunktion oder Retentionswerte haben und nur durch aufwändige Verfahren aufgedeckt werden können
  • Veränderungen der Strukturen in den Nierenkörperchen, was zu einer vermehrten Ausscheidung von Albumin von unter 300 mg am Tag führt (Mikroalbuminurie). Bei sofort eingeleiteter Therapie ist eine Rückbildung der Nierenschädigung möglich
  • Deutlich zunehmende Albuminausscheidung von über 300 mg am Tag (Makroalbuminurie)
  • Chronische Nierenerkrankung, mit einer reduzierten Nierenleistung bei erhöhtem Kreatinin-Wert im Blut. Albuminurie ist massiv und Blutdruck stark erhöht

5. Therapie

Die Therapie der diabetischen Nephropathie umfasst verschiedene Säulen und ist interdisziplinär. Ggf. wird im späteren Verlauf eine Dialyse-Therapie oder eine Nierentransplantation notwendig.

5.1. Basistherapie

Die Basis ist eine angepasste Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, körperliche Aktivität, Rauchverzicht und das Vermeiden von Übergewicht. Die Proteinaufnahme soll bei nicht dialysepflichtigen Patienten bei etwa 0,8 g Protein pro kg Körpergewicht am Tag liegen. Dabei ist auf eine reduzierte Salzaufnahme (< 2 g Natrium am Tag) zu achten.

5.2. Medikamentöse Therapie

Seit 2022 ist der nicht-steroidale Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonist Finerenon bei diabetischer Nephropathie zugelassen.[1][2]

6. Literatur

7. Quellen

  1. Ärzteblatt – Diabetische Nephrotpathie: Endlich effektive Therapie möglich, abgerufen am 31.10.2024
  2. Morgenroth et al., Therapieoptionen bei diabetischer Nephropathie, Die Diabetologie, 2023

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