Mesangium
Definition
Das Mesangium ist eine spezialisierte Gewebestruktur in den Nierenkörperchen der Niere. Im Glomerulus, dem kapillaren Gefäßknäuel, übernimmt es zusammen mit zwei weiteren Zelltypen wichtige Funktionen im Rahmen der glomerulären Filtration.
Einteilung
- intraglomeruläres Mesangium (IGM)
- extraglomeruläres Mesangium (EGM)
Aufbau
Das Mesangium besteht aus Mesangiumzellen und der sie umgebenden extrazellulären Matrix. Es handelt sich um ein interstitielles Gewebe, das vom Gefäßpol des Glomerulus ausgeht und von dort in das Gefäßknäuel einstrahlt.
Die Basalmembran umschließt die glomerulären Kapillaren nicht vollständig. Stattdessen schieben sich Ausläufer des Mesangiums zwischen die Faltensäume der Basalmembran und bieten den Endothelzellen eine Auflage. Die Zellkerne der Endothelzellen liegen häufig in dieser Region.
Das Endothel der Kapillaren liegt also überwiegend der Basalmembran, im nach innen gewandten Abschnitt jedoch den Mesangiumzellen auf. Diese sind mit ihren kontraktilen Mikrofilamenten in der Basalmembran verankert, sodass sie Basalmembran und Endothel gemeinsam einziehen und falten können. Damit können sie den Gefäßquerschnitt verändern und in der Folge den kapillären Widerstand.
Funktion
Aufgaben des Mesangiums sind unter anderem:
- Bildung eines Achsenskeletts, das die Kapillaren des Glomerulus am Gefäßpol befestigt
- Unterstützung der Widerstandsregulation in den Kapillaren
- Sekretion von Prostaglandinen, Endothelinen und Zytokinen
- Phagozytose
Zahlenverhältnis der Mesangialzellen zu anderen Zellen
Quantitativ beträgt das Verhältnis Endothelzellen/Mesangiumzellen/Podozyten etwa 3:2:1.
Podcast
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