Mesangiumzelle
Englisch: mesangium cell
Definition
Mesangiumzellen sind spezialisierte, kontraktile Zellen der Niere, die im bzw. am Glomerulus des Nephrons vorkommen. Sie bilden zusammen mit der sie umgebenden extrazellulären Matrix das Mesangium.
Aufbau
Mesangiumzellen sind spezialisierte Fibroblasten, die mit anderen Zellen in ihrer Umgebung interagieren. Sie weisen daher eine spezifische Bauform auf, die sich in die Architektur des Glomerulus einfügt (genaueres dazu siehe Mesangium). Darüber hinaus handelt es sich um stoffwechselaktive Zellen, die unter anderem Prostaglandine, Endotheline und Zytokine produzieren. Mesangiumzellen sind auch in der Lage, Makromoleküle zu phagozytieren und gehören zum mononukleär-phagozytären System (MPS).
Mesangiumzellen besitzen die Fähigkeit zur Kontraktion und sind daher sowohl mit Aktin als auch mit Collagenfasern ausgerüstet. Sie inserieren mit speziellen Mikrofibrillen in der Basalmembran und sind in eine extrazelluläre Matrix eingebettet, über die sie ihre kontraktilen Kräfte auf die Umgebung übertragen können.
Einteilung
Man unterscheidet nach ihrer Lokalisation:
- Intraglomeruläre Mesangiumzellen: Im Glomerulus gelegene Mesangiumzellen.
- Extraglomeruläre Mesangiumzellen: Außerhalb des Glomerulus am Gefäßpol des Nierenkörperchens gelegene Mesangiumzellen. Diese Zellen gehören zum juxtaglomerulären Apparat. Sie werden auch als Goormaghtigh-Zellen bezeichnet.
Funktionen
Aufgaben der Mesangiumzellen sind unter anderem:
- Bildung eines Achsenskeletts, das die Kapillaren des glomerulären Gefäßknäuels am Gefäßpol befestigt
- Unterstützung der Widerstandsregulation in den Kapillaren; damit nehmen sie am Mechanismus des tubuloglomerulären Feedbacks teil.
Verhältnis zu anderen Zellen
Zusammen mit den Endothelzellen und den Podozyten bilden Mesangiumzellen die Grundlage für den glomerulären Filtrationsmechanismus. Quantitativ beträgt das Verhältnis Endothelzellen/Mesangiumzellen/Podozyten etwa 3:2:1.
Podcast
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