Albuminurie
Definition
Unter einer Albuminurie versteht man das Auftreten von Albumin im Urin. Dies kann zum Beispiel vereinfacht mittels des Albumin-Kreatinin-Quotienten festgestellt werden.
Hintergrund
Die Untersuchung auf Albumin im Urin gehört zur Basisdiagnostik bei Verdacht auf eine Nephropathie. Das Auftreten geringer Mengen von Albumin im Urin wird als Mikroalbuminurie bezeichnet, bei großen Mengen wird teilweise der Begriff Makroalbuminurie verwendet.
Je niedriger die GFR und je höher die Albuminurie, desto höher ist bei einer Niereninsuffizienz die Gesamtmortalität.
Referenzbereich
Die Höhe der Albuminurie ist eine Grundlage der Stadieneinteilung chronischer Nierenerkrankungen (CKD) nach der KDIGO-Leitlinie ("Kidney Disease: Improving Global Outcomes").
Stadium nach KDIGO | Befristete Sammelperiode | 24h-Sammelurin | Spontanurin (morgens) |
---|---|---|---|
Stadium A1 | < 20 µg/min | < 30 mg | < 20 mg/l oder < 30 mg/g (ACR) Urinkreatinin |
Stadium A2 ("Mikroalbuminurie") |
20-200 µg/min | 30-300 mg | 20-200 mg oder 30-300 mg/g (ACR) Urinkreatinin |
Stadium A3 ("Makroalbuminurie") |
> 200 µg/min | > 300 mg | > 200 mg oder > 300 mg/g (ACR) Urinkreatinin |
siehe auch: Proteinurie
Zur Bestätigung der Ergebnisse sollte wegen variierender Ausscheidungsraten 3 mal innerhalb von 6-8 Wochen gemessen werden. Ergeben bei bestehendem Diabetes mellitus 2 von 3 Untersuchungen eine Mikroalbuminurie, gilt das als Hinweis auf eine beginnende diabetische Nephropathie. Eine Verlaufskontrolle sollte anschließend 2 bis 3 mal jährlich erfolgen.
Klinische Relevanz
In der Arztpraxis verwendete Urinteststreifen erfassen manchmal Mikroalbuminurien nicht. Die Erfassung ist aber besonders wichtig, da Patienten mit Diabetes in diesem Stadium bei nicht optimaler Blutzucker- und Blutdruckeinstellung innerhalb von 7-8 Jahren eine irreversible Niereninsuffizienz entwickeln können.
Quelle
- Laborlexikon.de, abgerufen am 26.01.2021
um diese Funktion zu nutzen.