Dialyse
von altgriechisch: διά ("dia") - durch; λύσις ("lysis") - Auflösung
Englisch: dialysis
Definition
Dialyse ist ein Sammelbegriff für Trenn- und Reinigungsverfahren in der Laborchemie. In der Medizin wird der Begriff im engeren Sinn zur Bezeichnung von Therapiemethoden verwendet, die der Entfernung von harnpflichtigen Substanzen und Toxinen aus dem Blut dienen (Nierenersatzverfahren).
Dialyseverfahren
Man kann verschiedene Formen der Dialyse unterscheiden:
- Hämodialyse
- Hämofiltration
- Hämodiafiltration
- Hämoperfusion (bei akuten Vergiftungen)
- Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse)
Indikationen
Sowohl akute als auch chronische Erkrankungen können eine Dialysebehandlung bzw. Hämofiltration erfordern.
Akute Erkrankungen
Für die Akutdialyse gibt es folgende Indikationen, die unter dem Akronym "AEIOU" zusammengefasst werden:
- Acidosis: metabolische Azidose
- Electrolytes: Elektrolytentgleisungen, insbesondere Hyperkaliämie
- Intoxication: Intoxikationen mit dialysierbaren Giften (Lithium, Acetylsalicylsäure etc.)
- Overload: Flüssigkeitsüberladung (Lungenödem mit Atemnot)
- Uremia: Urämie, z.B. mit urämischer Serositis/Perikarditis und urämischer Enzephalopathie
Ein isolierter Anstieg des Serumkreatinins stellt an sich keine Dialyseindikation dar.
Chronische Erkrankungen
- symptomatisches Nierenversagen
- niedrige Glomeruläre Filtrationsrate (GFR < 10–15 ml/min/1,73 m²)
- Therapierefraktäre Hyperphosphatämie oder Urämie (Harnstoff-N > ca. 100 mg/dl)
Podcast
FlexTalk - Interessiert mich, die Bohne: Die Niere
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Fachgebiete:
Chemie, Nephrologie
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Geprüfte Änderung
Bearbeitet von Dr. No am 21.03.2024 Geprüft von DocCheck