Hämofiltration
Definition
Die Hämofiltration ist ein maschinelles Dialyseverfahren, das dem Entzug harnpflichtiger Substanzen aus dem Blut dient, ohne dass ein Dialysat verwendet wird.
Hintergrund
Bei der Hämofiltration wird anstelle eines Dialysators eine Filtermembran (Hämofilter) eingesetzt. Über sie wird dem Blut mit Hilfe eines über eine Pumpe angelegten Druckgradienten Flüssigkeit entzogen. Mit dem transmembranären Fluss werden ebenfalls alle filtergängigen Moleküle mit entfernt.
Die Hämofiltration ermöglicht eine Elimination harnpflichtiger Substanzen und bei Bedarf eine schnelle Volumenveränderung beim Patienten. Die entzogene Flüssigkeit wird durch eine Elektrolytlösung substituiert, der Flüssigkeitsentzug bzw. die -zufuhr mit Hilfe eines Bilanzierungssystems erfasst.
Der Hämofilter besteht aus hochpermeablen Membranen, die Ultrafiltrationsraten von 120 bis 180 ml/min ermöglichen. Um diese Filtrationsraten zu erreichen, muss ein Blutfluss von etwa 350–450 ml/min vorliegen. Dies setzt einen sehr guten Gefäßzugang voraus, der bei vielen Patienten aufgrund ihrer Grunderkrankung nicht gegeben ist.
Um eine adäquate Behandlung zu gewährleisten, ist es nötig, etwa 40% des Körpergewichtes eines Patienten zu hämofiltrieren bzw. zu substituieren.
Varianten
- Langsame kontinuierliche Ultrafiltration (SCUF)
- Kontinuierliche arteriovenöse Hämofiltration (CAVH)
- Kontinuierliche arteriovenöse Hämofiltration (CAVH) mit Filtrationspumpe
- Kontinuierliche venovenöse Hämofiltration (CVVH)
Indikationen
- Akutes Nierenversagen
- Therapieresistente Hypertonie bei der Hämodialyse
- ARDS
- Vergiftungen
- Schwere Hyperphosphatämien
- Überwässerungszustände
um diese Funktion zu nutzen.