Hyperphosphatämie
Englisch: hyperphosphat(a)emia
Definition
Unter einer Hyperphosphatämie versteht man einen erhöhten Phosphatspiegel im Blut.
Das Gegenteil einer Hyperphosphatämie ist die Hypophosphatämie.
Ursachen
- Übermäßige Phosphatzufuhr
- Verminderte renale Phosphatausscheidung
- chronische Niereninsuffizienz
- Hypoparathyreoidismus
- Pseudohypoparathyreoidismus
- Akromegalie
- Bisphosphonattherapie
- gesteigerte renale Phosphatrückresorption
- Vermehrter Phosphatanfall
- Freisetzung von Phosphat durch Gewebezerstörung (Rhabdomyolyse, Tumoren)
- Chemotherapie
- Akute Leukämie
- Diabetische Ketoazidose
Symptome
Akute Hyperphosphatämie
Die Symptome einer akuten Hyperphosphatämie entsprechen im Wesentlichen denen einer Hypokalzämie. Durch den erhöhten Phosphatspiegel fällt Kalziumphosphat in den Geweben aus, das Serumkalzium sinkt in der Folge ab. Typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krampfanfälle, Muskelkrämpfe, Tetanie, Kreislaufkollaps, Lethargie, sowie Herzrhythmusstörungen.
Chronische Hyperphosphatämie
Eine chronische Hyperphosphatämie verursacht zunächst wenig Beschwerden. Der erhöhte Phosphatspiegel führt jedoch zu extraossalen Kalziumphosphat-Ablagerungen in verschiedenen Geweben, u.a. in Arterien, in den Gelenken und im Bindegewebe. Die Folge ist eine zunehmende Stenosierung der Gefäße, die zu kardialen und peripheren Durchblutungsstörungen und damit häufig zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führt. Eine seltene Verlaufsform der chronischen Hyperphosphatämie ist die Calciphylaxie. Aufgrund einer schweren Mediaverkalkung der Hautgefäße entstehen ausgedehnte und äußerst schmerzhafte Nekrosen. Eine unbehandelte Hyperphosphatämie schränkt die Lebenserwartung von Dialysepatienten deutlich ein.
Therapie
Die Therapie ist abhängig von der Ursache. Lässt sich diese nicht beseitigen (z.B. bei chronischer Niereninsuffizienz), werden Phosphatbinder eingesetzt.