Phosphatgruppe
Englisch: phosphate group
1. Definition
Als Phosphatgruppe bezeichnet man das dreifach deprotonierte Salz der Phosphorsäure mit der Summenformel PO43-.
Phosphatgruppen werden unter physiologischen Bedingungen benutzt, um Biomoleküle zu aktivieren oder Energie in biochemischen Reaktionen zu übertragen.
2. Physiologie
Phosphat spielt im Körper eine wichtige Rolle. In Form von Hydroxylapatit bildet es die mineralische Grundlage von Knochen und Zähnen. Darüber hinaus ist ein molekularer Bestandteil wichtiger Biomoleküle wie ATP oder RNA. Die ausreichende Verfügbarkeit von Phosphat für seine verschiedenen Aufgaben wird durch den Phosphatstoffwechsel gewährleistet.
3. Pathophysiologie
Phosphate spielen bei der Bildung von Konkrementen (z.B. Nierensteinen) ein wichtige Rolle. Phosphatsalze kristallisieren in bestimmten pH-Wert-Bereichen, wenn ihr Löslichkeitsprodukt überschritten wird und unterhalten dadurch die Steinbildung. Typische Phosphatsalze, die sich in Konkrementen nachweisen lassen, sind:
- Kalziumphosphat
- Magnesiumammoniumphosphat (Struvit)
- Magnesiumhydrogenphosphat (Newberyit)
4. Labormedizin
In der Labormedizin wird anorganisches Phosphat vornehmlich im Serum bestimmt (Serumphosphat). Da das Serumphosphat jedoch starken Schwankungen im Tagesverlauf unterliegt, kann zusätzlich die Bestimmung von anorganischem Phosphat im 24-h-Sammelurin erfolgen.
4.1. Serumphosphat
siehe auch: Serumphosphat
4.2. Phosphat im Sammelurin
Der Referenzbereich für Phosphat im 24-h-Sammelurin beträgt 13 bis 44 mmol/Tag.
Eine vermehrte Ausscheidung von Phosphat im Urin wird als Hyperphosphaturie, eine verminderte Ausscheidung als Hypophosphaturie bezeichnet.
siehe auch: Phosphaturie
5. Skript
6. Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 29.04.2021