Tetanie
Synonym: Tetania
Englisch: tetany
Definition
Mit dem Begriff Tetanie werden in der Medizin die klinischen Zeichen einer neuromuskulären Übererregbarkeit zusammengefasst.
Klinik
Eine Tetanie äußert sich typischerweise durch folgende Symptome:
- Parästhesien
- Karpopedalspasmen
- Pfötchenstellung der Hände
- Spitzfußstellung der Füße
- Tetaniegesicht
Bei der klinischen Untersuchung besteht eine Hyperreflexie. Das Chvostek-Zeichen und der Trousseau-Test fallen positiv aus.
Ursachen
Einer Tetanie liegt ein Mangel an freien, d.h. nicht an Plasmaproteine gebundenen Kalziumionen (Ca2+- Ionen) zugrunde. Die Verringerung der freien Kalziumionen erhöht die negative Ladung an der Außenseite der Zellmembranen. Das führt zu einer Konformationsänderung der spannungsabhängigen Natriumkanäle. Die Natriumpermeabilität der Zellmembranen der Muskel- und Nervenzellen wird erhöht, was eine gesteigerte Erregbarkeit zur Folge hat.
Einteilung
- Hypokalzämische Tetanie: Das Gesamtkalzium im Plasma ist erniedrigt.
- Normokalzämische Tetanie: Das Gesamtkalzium im Plasma ist normal, der freie Kalziumanteil jedoch reduziert - zum Beispiel durch stärkere Plasmaproteinbindung des Kalziums im Rahmen einer respiratorischen Alkalose (Hyperventilation).
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