Glomeruläre Basalmembran
Englisch: glomerular basement membrane
Definition
Die glomeruläre Basalmembran, kurz GBM, ist eine Form der Basalmembran, die man in den Glomeruli der Niere antrifft.
Histologie
Zusammen mit den Podozyten und Endothelzellen des Glomerulus bildet die glomeruläre Basalmembran die Blut-Harn-Schranke. Sie entsteht durch die Fusion der Laminae densae der beiden Basallaminae, denen die Podozyten und die Endothelzellen aufsitzen.
Die glomeruläre Basalmembran besteht elektronenmikroskopisch aus 3 Schichten:
- Lamina rara externa: Sie grenzt an die Fortsätze der Podozyten und besteht aus Heparansulfat.
- Lamina densa: Sie bildet die elektronendichte Mittelzone und hat einen hohen Gehalt von Kollagen IV und Laminin.
- Lamina rara interna: Sie bildet die Unterlage der Endothelzellen und besteht ebenfalls aus Heparansulfat.
Hauptaufgabe der Basalmembran ist es, eine Barriere für Blutsubstanzen zu bilden, die nicht in den Primärharn filtriert werden sollen. Während die Lamina rara dieser Aufgabe durch negative elektrische Ladungen nachkommt, blockiert die Lamina densa durch ihre dichte Faserstruktur größere Moleküle mit einem hohem Molekulargewicht.
Klinik
- Das nephrotische Syndrom ist häufig durch eine Veränderung der glomerulären Basalmembran bedingt, die zu einer höheren Durchlässigkeit für Plasmaproteine führt. Dadurch kommt es zu einer ausgeprägten Proteinurie.
- Bei der diabetischen Nephropathie kommt es durch eine Hyperglykämie zu einer Verdickung und veränderten Permeabiltät der Basalmembran.
- Beim X-chromosomal vererbten Alport-Syndrom liegt eine Mutation von Kollagen IV vor, die zu einem Defekt der Lamina densa der glomerulären Basalmembran führt.