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Schweiß

Synonym: Sudor
Englisch: sweat, perspiration

1. Definition

Schweiß ist das hypotone und saure Sekret der Schweißdrüsen in bestimmten Arealen der Haut. Den Vorgang der sichtbaren Schweißbildung nennt man Schwitzen.

2. Biochemie

Schweiß ist üblicherweise aufgrund verminderter Ionenkonzentrationen hypoton. Sein pH-Wert ist von verschiedenen Faktoren abhängig und schwankt zwischen 4 und 7. Schweiß besteht zu über 99 % aus Wasser. Weitere Bestandteile sind Elektrolyte wie Na+, Cl- und K+ sowie Laktat. Daneben enthält der Schweiß eine Reihe von anderen, meist flüchtigen Bestandteilen, unter anderem kurzkettige Carbonsäuren (Ameisensäure, Buttersäure, Hexansäure), Harnstoff, Harnsäure, Bicarbonat und Cholesterin.

3. Physiologie

3.1. Sekretion

Der Sekretionsmodus der meisten Schweißdrüsen ist merokrin bzw. ekkrin. Bei den großen Schweißdrüsen des Achsel- und Genitalbereichs, den so genannten Duftdrüsen, wird ein apokriner Sekretionsmodus beobachtet. Diese Drüsen entwickeln sich erst in der Pubertät und sitzen an der Haarbasis.

Die Sekretion des Schweißes ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Neben einer hohen Umgebungstemperatur führen vor allem psychische Einflüsse zu einer gesteigerten Sekretion, darunter Stress, Aufregung oder körperliche Anstrengung. Neurovegetativ wird die Schweißproduktion vor allem durch den Sympathikus gesteuert.

Bereits ohne starke körperliche Aktivität oder eine hohe Umgebungstemperatur produziert der Mensch zwischen 100 und 200 ml Schweiß pro Tag, die zur sogenannten Perspiratio insensibilis zählen. Die maximale Schweißproduktion unter forcierten Bedingungen liegt bei ungefähr 2 l/h. Bei vermehrter Sekretion wird der Salzgehalt des Schweißes reduziert, um einen Salzverlust zu vermeiden.

3.2. Funktion

Der Schweiß dient der Erzeugung von Verdunstungskälte und damit der Thermoregulation des Organismus. Daneben erzeugt er einen sauren Film auf der Haut, der antimikrobiell wirkt und den natürlichen Säureschutzmantel bildet. Vermutlich vermittelt der Schweißfilm auch die oberflächliche Verbreitung der hauteigenen Lipiden.

3.3. Geruch

Frischer Schweiß ist nahezu geruchlos. Erst durch den Abbau langkettiger Fettsäuren zu kleineren Molekülen wie Ameisensäure oder Buttersäure wird der typische Schweißgeruch erzeugt. Für diese chemische Umwandlung sind Bakterien der Hautflora verantwortlich.

4. Klinik

Eine krankhaft gesteigerte Schweißproduktion wird als Hyperhidrose bezeichnet. Eine verminderte Schweißbildung nennt man Hypohidrose. Nachtschweiß kann ein Symptom konsumierender Erkrankungen sein. Kaltschweißigkeit tritt u.a. bei Stress und Schock auf.

Fachgebiete: Physiologie

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