Tränenflüssigkeit
Synonym: Lacrima
Englisch: lacrimal fluid, tear fluid
Definition
Die Tränenflüssigkeit ist eine von der Tränendrüse sezernierte klare kochsalz- glucose- und proteinhaltige Flüssigkeit. Die Tränendrüse enthält zudem Lysozym und das bakteriostatische Lipocalin. Der pH-Wert der Tränenflüssigkeit beträgt etwa 7,35.
Physiologie
Die Tränenflüssigkeit wird mit dem Lidschlag gleichmäßig über das Auge verteilt und erzeugt dabei einen dünnen Tränenfilm. Sie hat eine Vielzahl von Aufgaben:
- Entfernung von Fremdkörpern durch Ausspülen
- gleichmäßige Befeuchtung der Cornea
- Schmierstoff für das reibungsarme Gleiten der Augenlider über das Auge
- Abwehr von Erregern mithilfe von Lysozym und anderen Stoffen
- Unterstützung des Stoffwechsels der Cornea, Ausspülen abgeschilferter Epithelzellen
- emotionaler Ausdruck beim Weinen
Durch die Tränenflüssigkeit wird ein aus Fettschicht, Wasserschicht und Schleimschicht bestehender Tränenfilm über der Cornea gebildet.
Klinik
Die Produktion von Tränenflüssigkeit kann aus sehr vielen Gründen (trockene Luft, Rauch, Wind, Medikamente, Entzündung) eingeschränkt sein, so dass ein trockenes Auge resultiert.
Zur Behandlung dieses Zustandes sind künstliche Tränen (z.B. Berberil® DRY EYE) in der Apotheke erhältlich. Jedoch ist in solchen Fällen unerlässlich, neben dem Tränenersatz nach dem Auslöser zu fahnden und diesen möglichst zu beheben.
Als Hämolakrie bezeichnet man Tränenflüssigkeit, die Blut enthält oder blutig erscheint. Ursache können entzündliche Erkrankungen des Auges, Gefäßerkrankungen, Hypertonie, Gerinnungsstörungen oder Tumore in der Tränendrüse sein. Darüber hinaus kann Blut aus dem Nasenrachenraum (z.B. bei Epistaxis) über den Tränennasengang in den Tränensack gelangen und die Tränenflüssigkeit blutig erscheinen lassen.[1][2]
Quellen
- ↑ Tripathy K, Salini B. Hemolacria. 2023 Aug 25. In: StatPearls [Internet].
- ↑ Zhang T, Tao Y. Hemolacria. N Engl J Med. 2024
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