Krankheitserreger
Synonyme: Erreger, Infektionserreger
Englisch: pathogen
Definition
Krankheitserreger sind Mikro- oder Makroorganismen, die in anderen Organismen ("Wirt") zu ihrem eigenen Vorteil gesundheitsschädigende Prozesse in Gang setzen. Diese Eigenschaft bezeichnet man in der Medizin als Pathogenität. Krankheitserreger, die für den Menschen relevant sind, werden humanpathogen genannt.
Pathophysiologie
Im Prinzip lösen Krankheitserreger drei verschiedene Reaktionen aus:
Die Schwere der durch die Krankheitserreger ausgelösten Reaktion hängt sowohl von der Suszeptibilität (Empfänglichkeit) des Patienten als auch von der Pathogenität (Schädlichkeit) des Erregers ab. Die Kontagiosität eines Keimes beschreibt seine Fähigkeit, zwischen Individuen übertragen zu werden. Die Infektiosität sein Potential, bei Kontakt auch die "Chance" zu nutzen und eine Infektion zu induzieren.
Einteilung
Man kann die Krankheitserreger in 5 grosse Klassen einteilen:
Bakterien
- Streptokokken (Tonsillitis, Endokarditis)
- Staphylococcus aureus (Hospitalinfektionen)
- Treponemen (Syphilis)
- Borrelien (Borreliose)
- Mykobakterien (Lepra, Tuberkulose)
- Vibrionen (Cholera)
- Helicobacter pylori (Gastritis)
- Legionellen (Legionärskrankheit)
Viren
- Retroviren (AIDS)
- Flaviviren (Dengue-Fieber, Gelbfieber)
- Hanta-Viren (ARDS)
- Hepatitis-Viren (Hepatitis)
- Influenzaviren (Grippe)
- Arenaviren (Lassafieber)
- Orthopoxviren (Pocken)
Pilze
Parasiten
Endoparasiten
Ektoparasiten
Prionen
Organotropie
Aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften (Stoffwechselanforderungen, Rezeptoren, Exotoxine usw.) besitzen Erreger häufig eine Affinität für bestimmte Gewebe des menschlichen Körpers. Die Eigenschaft bezeichnet man als Organotropie. Man unterscheidet zum Beispiel: