Lassa-Fieber
nach der nigerianischen Stadt Lassa
Englisch: Lassa fever
Definition
Das Lassafieber ist durch die Infektion mit einem Arenavirus vom Typ Lassa hervorgerufene fieberhafte Erkrankung.
Epidemiologie
Erregerreservoir sind Ratten und andere Nager. Das Lassa-Variante des Arenavirus ist in Westafrika verbreitet.
Übertragung
Der Erreger überträgt sich durch engen Kontakt zwischen Nagern und Menschen. Nach einmaliger Infektion besteht keine Immunität, so dass Reinfektionen vorkommen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist durch Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder Sekrete möglich.
Symptomatik
Nach einer Inkubationszeit von 5-20 Tagen kommt es zu Fieber, begleitet von Symptomen einer systemischen Infektion:
Als Komplikationen können durch eine Beteiligung der Blutgefäße am entzündlichen Geschehen Blutungen und durch Permabilitätsstörung Ödeme entstehen. Eine Beteiligung des ZNS kommt in Form einer Meningitis/Enzephalitis mit Krampfanfällen, Ataxie und Hörminderung vor. Die Hörminderung kann nach Ablauf der Infektion persistent sein.
Bei Infektion von Schwangeren kann das Virus diaplazentar auf den Fetus übergehen. Mütterliche und kindliche Letalität sind dabei hoch.
Verlauf
Das Lassa-Fieber verläuft in der Regel nicht tödlich. Schwere Verläufe, insbesondere bei Immunsupprimierten und geschwächten Menschen, können jedoch neben schweren Komplikationen wie Taubheit auch zum Tod führen.
Labormedizin
Material
Für die Untersuchung wird 1 ml Serum benötigt.
Verfahren
Aus dem Serum kann ein Direktnachweis mittels RT-PCR erfolgen. Alternativ ist auch eine Antikörper-Serologie (IgM, IgG) mittels ELISA oder indirektem Immunfluoreszenztest zum Nachweis einer milden oder abgelaufenen Infektion möglich.
Therapie
Die Therapie ist symptomatisch. Der Einsatz des Virostatikums Ribavirin kommt bei schweren Verläufen in Frage.
Meldepflicht
Bei Erregernachweis besteht in Deutschland eine Meldepflicht (Labormeldepflicht nach § 7 Infektionsschutzgesetz).
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