Dermatophyt
Englisch: dermatophyte
Definition
Als Dermatophyten werden die Fadenpilze zusammengefasst, die zur Pilzerkrankung, der sogenannten Dermatophytose (Tinea), führen können.
Hintergrund
Dermatomykosen werden hauptsächlich durch Fadenpilze, die Dermatophyten, aber auch manchmal durch Sprosspilze wie Candida albicans verursacht. Die Erkrankung betrifft meist oberflächliche Hautschichten und dringt nur selten tief bis in die Dermis und Subkutis ein. So können bei der Tinea sowohl verhornte Hautpartien, als auch Nägel und Haare befallen sein. Dermatophyten zeigen in der Regel kein Wachstum bei 37° C, systemische Infektionen kommen normalerweise nicht vor.
Erregergattungen
Zu den Dermatophyten gehören vor allem drei Gattungen, die eine Dermatophytose hervorrufen können. Allen drei ist gemeinsam, dass sie Fadenpilze darstellen (Hyphen) und die für ihr Wachstum nötige Energie aus Kohlenhydrat- und Keratinabbau (mit Hilfe des Enzyms Keratinase) gewinnen. Aufgrund morphologischer Unterschiede jedoch ist es möglich, sie auseinanderzuhalten.
- Trichophyton spp.: befällt Haut, Nägel und Haare und kommt auch bei Haustieren vor
- Microsporum spp.: befällt Haut und Haare und kommt auch bei Haustieren vor
- Epidermophyton floccosum: befällt Haut und Nägel
Übertragung
Dermatophyten können entweder durch direkte Mensch-zu-Mensch-Übertragung, oder auch durch Kontakt mit infizierten Tieren oder vom Erdboden auf den Menschen übertragen werden.
Klinik
- Hautmykose: Die Tinea corporis zeichnet sich vor allem durch rote, schuppende Effloreszenzen aus, die zentral beginnen und sich zunehmend in die Peripherie ausbreiten. Für eine solche Erkrankung sind vor allem Trichophyton mentagrophytes und Micropsorum canis als relevante Erreger zu nennen.
- Onychomykose: Nagelmykosen, auch Tinea unguium genannt, erkennt man an brüchig und bräunlich werdenden Nägeln. Hierbei spielen insbesondere Epidermophyton floccosum, Trichophyton rubrum und mentagrophytes eine Rolle.
- Haarmykose: Bei der Tinea capitis, die durch Trichophyton tonsurans und Microsporum canis ausgelöst wird, werden die Haare brüchig, sobald sie befallen sind. Die Tinea barbae, bei der es sich um einen Gesichtsbefall im Bereich des Bartwuchses handelt, beruht auf einem Befall mit Trichophyton rubrum sowie mentagrophytes.
Diagnostik
Je nach Befallsregion dienen entweder vom Läsionsrand abgehende Schuppen (Hautmanifestation), Haare oder Nagelschabsel als zu untersuchendes Patientenmaterial. Erreger können hierauf sowohl mikroskopisch als auch nach Anzucht in einer Kultur (z.B. Sabouraud-Agar) nachgewiesen werden. Zusätzlich zur Pilzkultur ist auch ein Erregernachweis mittels Polymerase-Kettenreaktion möglich.
Therapie
Lokal werden unterschiedliche Wirkstoffe eingesetzt. So erweisen sich Fluconazol und Itraconazol als besonders erfolgreich bei der Behandlung einer durch Trichophyten verursachten Erkrankung, während Voriconazol gegen alle Dermatophyten wirksam ist. Auch Terbinafin oder Triazole werden verabreicht, insbesondere bei starken Befall, während Griseofulvin nur noch selten Einsatz bei der Therapie von Pilzerkrankungen findet.
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