Trichophyton rubrum
Englisch: Trichophyton rubrum
Definition
Die meisten Spezies von Trichophyton, so auch Trichophyton rubrum, werden als Dermatophyten bezeichnet, die zur Pilzerkrankung, der sogenannten Dermatophytose (Tinea), führen können.
Allgemeines
Dermatomykosen werden hauptsächlich durch Fadenpilze, den Dermatophyten, aber auch manchmal durch Sprosspilze wie Candida albicans verursacht. Die Erkrankung betrifft meist oberflächliche Hautschichten und dringt nur selten tief bis in die Dermis und Subkutis ein. So können bei der Tinea sowohl verhornte Hautpartien, als auch Nägel und Haare befallen sein.
Erreger
Zu den Dermatophyten gehören neben den Trichophyten weitere zwei Gattungen, die eine Dermatophytose hervorrufen können: die Microsporum und die Epidermophyten. Allen drei ist gemeinsam, dass sie Fadenpilze darstellen (Hyphen) und die für ihr Wachstum nötige Energie aus Kohlenhydrat- und Keratinabbau (mit Hilfe des Enzyms Keratinase) gewinnen. Aufgrund morphologischer Unterschiede jedoch ist es möglich, sie auseinanderzuhalten.
Trichophyton rubrum befällt neben Haut und Haaren vor allem die Nägel und kommt auch bei Haustieren vor. Die Sporen dieses Pilzes sind äußerst stabil, sodass sie über Monate hinweg infektiös bleiben können. Außerdem tendiert der Pilz stark zur Chronifizierung. In der Kultur zeigt der Erreger erst weißes, dann gelbrotes samtartiges Wachstum. Trichophyton rubrum verfügt überwiegend über Mikrokonidien und nur selten über Makrokonidien.
Übertragung
Trichophyten können entweder durch direkte Mensch-zu-Mensch-Übertragung, oder auch durch Kontakt mit infizierten Tieren oder vom Erdboden auf den Menschen übertragen werden.
Klinik
- Onychomykose: Nagelmykosen, auch Tinea unguium genannt, erkennt man an brüchig und bräunlich werdenden Nägeln.
- Hautmykose: Die Tinea corporis zeichnet sich vor allem durch rote, schuppende Effloreszenzen aus, die zentral beginnen und sich zunehmend in die Peripherie ausbreiten.
- Haarmykose: Bei der Tinea capitis werden die Haare brüchig, sobald sie befallen sind. Bei der Tinea barbae handelt es sich um einen Gesichtsbefall im Bereich des Bartwuchses mit Trichophyton rubrum.
Diagnostik
Je nach Befallsregion dienen entweder vom Läsionsrand abgehende Schuppen (Hautmanifestation), Haare oder Nagelschabsel als zu untersuchendes Patientenmaterial. Erreger können hierauf sowohl mikroskopisch als auch nach Anzucht in einer Kultur nachgewiesen werden.
Therapie
Lokal werden unterschiedliche Wirkstoffe eingesetzt. So erweisen sich Fluconazol und Itraconazol als besonders erfolgreich bei der Behandlung einer durch Trichophyten verursachten Erkrankung, während Voriconazol gegen alle Dermatophyten wirksam ist. Auch Terbinafin oder Triazole werden verabreicht, insbesondere bei starken Befall, während Griseofulvin nur noch selten Einsatz bei der Therapie von Pilzerkrankungen findet.
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