Voriconazol
Handelsname: Vfend®
Definition
Voriconazol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Triazol-Antimykotika. Er hemmt die Ergosterol-Biosynthese, einen Bestandteil der Zellmembran von Pilzen und Mycoplasmen, und wird zur Behandlung schwerer Pilzinfektionen eingesetzt.
Chemie
Voriconazol liegt als weißes Pulver vor, das eine sehr schwere Löslichkeit in Wasser zeigt. Die chemische Bezeichnung (IUPAC-Name) von Voriconazol ist (2R,3S)-2-(2,4-Difluorophenyl)-3-(5-fluoropyrimidin-4-yl)-1-(1H-1,2,4-triazol-1-yl)butan-2-ol. Die Summenformel des Stoffes lautet C16H14F3N5O
Die molekulare Masse (Molekulargewicht) beträgt: 349,3 g·mol-1
Wirkungsweise
Voriconazol hemmt die Lanosterol-14α-Demethylase der Ergosterol-Biosynthese und stört somit den Zellmembranaufbau.
Pharmakokinetik
Voriconazol hat eine sehr gute orale Bioverfügbarkeit (ca. 90%) und erreicht seine maximale Plasmakonzentration nach 1-2 Stunden. Außerdem weist es eine gute Gewebeverteilung auf. Im Liquor werden etwa 50% der Serumkonzentration erreicht.
Metabolismus
Darreichungsformen
- Filmtabletten
- Infusionslösung (wird mit Cyclodextrin-Zusatz verabreicht!)
- Pulver zur Herstellung einer Suspension
Dosierung
Für Erwachsene gelten folgende Dosierungsempfehlungen:
- Orale Gabe: Initialdosis 2 x 400 mg/Tag (Tag 1), danach 2 x 200 mg/Tag (Filmtabletten)
- Parenterale Gabe: "Loading dose" 2 x 6 mg/kgKG (Tag 1), danach 2 x 4 mg/kgKG (Infusionslösung)
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Indikationen
- Schwere systemische Pilzinfektionen, die durch die Erreger Aspergillus, Scedosporium und Fusarium hervorgerufen werden.
- Schwere Candida-Infektionen, die auf eine Therapie mit Fluconazol nicht ansprechen.
Wechselwirkungen
Voriconazol hat eine hemmende Wirkung auf CYP3A4, weshalb es mit der Wirksamkeit sehr vieler Arzneimittel interferieren kann. Wechselwirkungen bestehen u.a. mit:
Nebenwirkungen
- reversible Sehstörungen: Phosphene, Photophobie, verschwommenes Sehen, veränderte Farbwahrnehmung (bei bis zu 20% der Patienten)
- gastrointestinale Störungen
- ZNS-Störungen z.B. Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Benommenheit
- allergische Hautreaktionen
- QT-Zeit-Verlängerung, negativ inotrop
- periphere Ödeme
- Hepatotoxizität
- Teratogen (im Tiermodell)
um diese Funktion zu nutzen.