Handelsname: Coumadin®
Englisch: warfarin
Warfarin ist ein zur Antikoagulation eingesetztes Cumarin-Derivat.
Warfarin wird nach oraler Gabe schnell und nahezu vollständig resorbiert. Es weist eine hohe Plasmaproteinbindung auf, die Metabolisierung erfolgt hepatisch, die Elimination der Metaboliten renal. Der Hauptunterschied zum in Deutschland häufiger verordneten Phenprocoumon ist die kürzere Eliminationshalbwertszeit des Warfarins. Sie beträgt 38-50 Stunden.
Unerwünschte Wirkungen, Sicherheitshinweise und weitere pharmakologische Einzelheiten sind unter Cumarin-Derivat aufgeführt.
Im Handel erhältliche Tabletten weisen einen Wirkstoffgehalt von 5 mg auf. Die Aufdosierung kann durch die Gabe von 10 mg am ersten Tag und 5 mg am zweiten Tag erfolgen. Die weitere Dosierung richtet sich nach dem INR-Wert. Nach Erreichen einer weitgehend konstanten Erhaltungsdosis können die zunächst engmaschigen INR-Kontroll-Intervalle verlängert werden.
Die häufigere Verordnung von Phenprocoumon gegenüber dem Warfarin mutet paradox an. Warfarin weist dem Phenprocoumon gegenüber einen entscheidenden Vorteil auf. Nach Absetzen klingt die Wirkung schneller ab. Diese Eigenschaft ist insbesondere im perioperativen Umfeld wertvoll, da bei Phenprocoumon 10-14 Tage Halbwertszeit zu überbrücken sind, während diese beim Warfarin bei etwa 2 Tagen liegt.
Zudem sind nahezu alle klinischen Studien über die Wirksamkeit von Cumarin-Derivaten mit Warfarin durchgeführt worden, ein weiteres rationales Argument für die Bevorzugung von Warfarin.
Fachgebiete: Arzneimittel, Hämostaseologie
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