Synonym: Vulnus
Englisch: wound
Wunden sind Läsionen, die durch eine Durchtrennung oder oberflächliche Beschädigung der Haut oder Schleimhaut entstehen.
Nach ihrem Entstehungsmechanismus kann man eine Vielzahl von Wundarten differenzieren, die sich bezüglich Therapie und Heilungsverlauf grundsätzlich unterscheiden können.
Mechanisch bedingte Wunden entstehen im Rahmen eines Traumas durch Einwirkung von Druck-, Zug- oder Scherkräften auf das Gewebe und führen zu einer Unterbrechung der Gewebekontinuität. Sie können mit oder ohne Gewebeverlust einhergehen.
Thermische Wunden entstehen durch Einwirkung von Hitze oder Kälte auf das Gewebe.
Chemische Wunden entstehen durch Einwirkung von Säuren (Koagulationsnekrose) oder Laugen (Kolliquationsnekrose) auf das Gewebe, z.B. bei einer Ösophagusverätzung.
Aktinische oder Strahlenwunden entstehen z.B. durch:
Bei der Betrachtung einer Wunde (Inspektion) sollten folgende Parameter erfasst und dokumentiert werden:
Im Anschluss an jede Inspektion sollte man die Wunde fotografieren, um eine Verlaufsbeobachtung zu ermöglichen.
Bei tiefen oder komplexen Wunden wird die Wunde zusätzlich zur Inspektion vorsichtig sondiert, um einen Überblick über ihre Ausdehnung und die verletzten Strukturen zu gewinnen.
Besonders bei chronischen, schlecht heilenden Wunden oder Verdacht auf eine Wundinfektion ist es sinnvoll, sich mit Hilfe eines Wundabstrichs einen Eindruck über die bakterielle Besiedelung einer Wunde zu verschaffen.
Im Rahmen der Wundheilung wird die Wunde durch Wiederherstellung oder narbigen Ersatz des beschädigten Körpergewebes verschlossen. Dieser Prozess vollzieht sich im Wesentlichen ohne ärztlichen Eingriff, kann aber durch Behandlungsmethoden wie Wundnaht oder Wundverbände optimiert werden. In der Literatur werden 3, manchmal auch 4 Phasen der Wundheilung unterschieden:
Wunden, die nach 4 bis 12 Wochen auch unter optimaler Wundversorgung keine Heilungstendenzen zeigen, werden als chronische Wunden bezeichnet.
siehe Hauptartikel: Wundheilung, Wundheilungsphasen
Die Wundbehandlung umfasst alle Maßnahmen, die geeignet sind, die physiologische Wundheilung zu unterstützen, vor allem:
Der normale Heilungsprozess kann durch negative Einflüsse wie Infektionen, Durchblutungsstörungen, Hämatombildung, Nekrosen usw. gestört werden. In der Folge treten akute oder chronische Wundheilungsstörungen auf.
Tags: Trauma, Verletzung, Wunde
Fachgebiete: Allgemeine Chirurgie
Diese Seite wurde zuletzt am 14. April 2016 um 14:35 Uhr bearbeitet.
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