Wundheilungsstörung
Definition
Als Wundheilungsstörung bezeichnet man einen verzögerten bzw. atypischen Ablauf der Wundheilung. Wundheilungsstörungen können durch systemische und lokale Faktoren bedingt sein.
Allgemeine Faktoren
Wundheilungstörungen können durch zahlreiche Grunderkrankungen oder Mangelerscheinungen ausgelöst werden, unter anderem:
- Malnutrition: Durch einen Mangel an Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist eine schlechte Wundheilung wahrscheinlich, da der erhöhte Nährstoffbedarf des stoffwechselaktiven Wundgewebes nicht ausreichend gedeckt wird. Ein Mangel an Vitamin C führt zu einer Störung der Kollagensynthese, Calcium ist für den Ablauf der Blutgerinnung unerlässlich.
- Gewebehypoxie: Erkrankungen, die zu einer mangelhaften Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff führen, verschlechtern die Wundheilung. Vor allem sind dabei der Diabetes mellitus, Anämien, die pAVK (Nikotinabusus) und die venöse Insuffizienz zu nennen.
- Immundefizienz: Konsumierende Erkrankungen, wie Tumoren oder chronische Infektionskrankheiten beeinträchtigen durch die Schwächung des Immunsystems die Wundheilung.
- Alter: Eine schlechtere Hautdurchblutung und die Schwächung des Immunsystems bedingen bei älteren Menschen im Allgemeinen eine eingeschränkte Wundheilung.
- Medikamente: Unter dem Einfluss von Zytostatika, Antikoagulanzien und Immunsuppressiva kann die Wundheilung verzögert werden.
Lokale Faktoren
Lokale wundspezifische Faktoren können die Wundheilung ebenfalls entscheidend beeinträchtigen. Die Vermeidung ihrer Entstehung und frühzeitige Intervention bei ihrem Vorhandensein können die Wundheilung erleichtern.
Lokal bedingte Wundheilungsstörungen entstehen unter anderem durch:
- Wundinfektion
- große, schlecht resorbierbare Wundhämatome
- mangelnde Ruhigstellung
- Spannung der Wundränder
- Verunreinigung durch Fremdkörper
- Entstehung von Wundseromen
- Wunddehiszenz nach primärem Nahtverschluss
Bei Neigung zu überschießender Narbenbildung wird übermäßig viel Bindegewebe gebildet. Dabei entsteht ein kosmetisch und funktionell beeinträchtigendes Keloid.
Fachgebiete:
Allgemeine Chirurgie
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