Wundbehandlung
Definition
Die Wundbehandlung ist der zentrale Teil des modernen Wundmanagements und erfolgt im Allgemeinen nach einer ausführlichen Wundanamnese und Wundbeurteilung. Ziel ist eine Optimierung der Wundheilung.
Vorgehen
Wundreinigung
Die Wundreinigung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Die gängigsten Verfahren sind:
- Mechanische Wundreinigung zur Entfernung von Verschmutzungen, Fremdkörpern oder Krankheitserregern, z.B. mit isotoner Kochsalzlösung (NaCl 0,9%) oder Elektrolytlösungen (Ringerlösung).
- Antiseptische Wundreinigung zur Desinfektion, z.B. mit Wundantiseptika (z.B. Octenidin, Polyhexanid), Povidon-Iod-Präparaten (z.B. PVP-Jod 10% Lösung) oder silberhaltigen Präparaten.
- Chirurgische Wundreinigung/Debridement zum Abtragen von Gewebe, das einen negativen Effekt auf die Wunde hat (z.B. Nekrosen, Fibrinbelag).
- Autolytische Wundreinigung zur Vorbereitung auf ein Debridement, meist durch Gele.
- Biologische Wundreinigung durch enzymhaltige Präparate oder steril gezüchtete Maden. Sie kommen vor allem bei schlecht heilenden und chronischen Wunden zum Einsatz.
Wundverschluss
Der Wundverschluss kommt bei der primären Wundheilung zum Einsatz und kann durch Klammern, Nähte oder Gewebe-/Fibrinkleber erfolgen.
Wundverband
Ein Verband besteht im Wesentlichen aus einer Auflage mit Kontakt zur Wunde, einer Zwischenschicht, die beispielsweise Sekret aus der Wunde aufnimmt und einer Abdeckung mit dem Ziel der Fixierung.
- Trockene Wundbehandlung durch Kompressen, Pflaster oder Mullbinden
- Feuchte Wundbehandlung durch Hydrokolloidverbände, Schaumverbände oder Folien
Sonderform
Eine Sonderform der Wundbehandlung stellt die VAC-Therapie dar, die vor allem bei tiefen und chronischen Wunden zum Einsatz kommt.