Madentherapie
Synonyme: Larventherapie, Biochirurgie
Definition
Die Madentherapie beschreibt ein Verfahren aus der Wundversorgung, bei dem speziell keimfrei gezüchtete Maden in eine (häufig nekrotisierende und stark entzündete) Wunde eingebracht werden. Sie bauen dort gezielt das kranke Gewebe ab, was eine schonende Heilung ermöglicht.
Fliegenarten
Zum Einsatz kommen in der Regel die Larven folgender Fliegenarten:
Vorteile
Die Vorteile gegenüber einer chirurgischen Wundversorgung sind:
- hohe Genauigkeit in der Unterscheidung zwischen pathologischem und physiologischem Gewebe und damit sehr schonende Wundreinigung
- keine Narkose notwendig
- keine OP-Risiken
- Wundheilung verläuft oft besser
Prinzip
Die Maden werden entweder frei oder in einem Beutel aus Gaze in den Wundraum eingebracht. Dabei richtet sich die die Dosierung der Maden nach dem Ausmaß des nekrotischen Gewebes. Die Maden tragen dann das infizierte und abgestorbene Material ab. Die abgegebenen Verdauungssekrete der Maden sollen zudem die Wundheilung fördern und eine antibakterielle Wirkung haben.
Anwendung
Bakteriell infizierte Körperpartien und nekrotische Wunden, z.B. im Rahmen von:
Nebenwirkungen
Zu den typischen Nebenwirkungen zählen Schmerzen und Juckreiz. Zudem kann es auch zum Abbau von gesundem Gewebe kommen, insbesondere, wenn zu viele Larven eingesetzt werden. Ebenfalls ist eine psychische Belastung durch starken Ekel vor den Larven möglich.