Sirolimus
Synonym: Rapamycin
Handelsname: Rapamune®
Definition
Sirolimus ist ein Medikament aus der Gruppe der Immunsuppressiva, das aus Actinomyceten (Streptomyces hygroscopicus) gewonnen wird. Ein Derivat von Sirolimus ist Everolimus.
Wirkmechanismus
Sirolimus bildet einen Komplex mit dem Protein mTOR, was zu einer Hemmung der Cytokin-vermittelten Signaltransduktion führt. Die Deaktivierung von mTOR behindert zwei mTOR-abhängige Folgereaktionen des Zellstoffwechsels:
- die Aktivierung und anschließende Proteinsynthese der S6-Kinase (p70S6K) und damit die Aktivierung des ribosomalen Proteins S6
- die Komplexbildung der p34cdc2-Kinase mit Cyclin E
Durch diese beiden Mechanismen stoppt Sirolimus die Progression der T-Lymphozyten von der G1-Phase in die S-Phase des Zellzyklus.
Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit von Sirolimus bei oraler Gabe ist mit etwa 15 % relativ gering. Die Resorption ist nahrungsabhängig. Sie zeigt hohe intra- und interindividuellen Unterschiede.
Die Halbwertszeit von Sirolimus beträgt 46 bis 78 Stunden und die maximale Plasmakonzentration wird 1,4 Stunden nach Applikation erreicht. Die Metabolisierung von Sirolimus findet über CYP3A4 statt.
Indikationen
Das wichtigste Einsatzgebiet von Sirolimus ist die Verhinderung von Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen (z.B. nach einer Nierentransplantation). Hier wird der Wirkstoff meist in Kombination mit Glukokortikoiden und Ciclosporin eingesetzt.
Darüber hinaus verwendet man Sirolimus in der Kardiologie unter anderem zur Beschichtung von Stents. Hier enfaltet Sirolimus lokal eine antiproliferative und antiinflammatorische Wirkung, die im Vergleich zu konventionellen Metallstents die Häufigkeit von Restenosen vermindert.
Dosierung
Nach der Transplantation werden einmalig peroral 6 mg verabreicht. Die Erhaltungsdosis beträgt 2 bis 6 mg/d per os. Diese wird in der Regel mit Hilfe des therapeutischen Drug Monitorings bemessen und individuell angepasst.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen u.a. Störungen der Hämatopoese (Zytopenien), opportunistische Infektionen, Fieber, gastrointestinale Beschwerden und Stoffwechselstörungen.
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