Synonym: Rapamycin
Handelsname: Rapamune®
Sirolimus ist ein Medikament aus der Gruppe der Immunsuppressiva, das aus Actinomyceten (Streptomyces hygroscopicus) gewonnen wird. Ein Derivat von Sirolimus ist Everolimus.
Sirolimus bildet einen Komplex mit dem Protein mTOR, was zu einer Hemmung der Cytokin-vermittelten Signaltransduktion führt. Die Deaktivierung von mTOR behindert zwei mTOR-abhängige Folgereaktionen des Zellstoffwechsels:
Durch diese beiden Mechanismen stoppt Sirolimus die Progression der T-Lymphozyten von der G1-Phase in die S-Phase des Zellzyklus.
Das wichtigste Einsatzgebiet von Sirolimus ist die Verhinderung von Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen (z.B. nach einer Nierentransplantation). Hier wird der Wirkstoff meist in Kombination Glukokortikoiden und Ciclosporin eingesetzt.
Darüber verwendet man Sirolimus in der Kardiologie unter anderem zur Beschichtung von Stents. Hier enfaltet Sirolimus lokal eine antiproliferative und antiinflammatorische Wirksamkeit, welche im Vergleich zu konventionellen Metallstents die Häufigkeit von Restenosen vermindert.
Die Bioverfügbarkeit von Sirolimus bei oraler Gabe ist mit etwa 15% relativ gering. Die Resorption ist nahrungsabhängig. Sie zeigt hohe intra- und interindividuellen Unterschiede.
Die Halbwertszeit von Sirolimus beträgt 46-78 Stunden und die maximale Plasmakonzentration wird 1,4 Stunden nach Applikation erreicht. Die Metabolisierung von Sirolimus findet über CYP3A4 statt.
Nach der Transplantation werden einmalig peroral 6 mg verabreicht. Die Erhaltungsdosis beträgt 2-6 mg/d per os.
Diese Dosierungsangaben sind ohne Gewähr. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung des Herstellers.
Hämatologische Störungen, bakterielle Infektionen, gastrointestinale Beschwerden, Akne
Tags: Arzneistoff, Immunsuppressivum
Fachgebiete: Arzneimittel
Diese Seite wurde zuletzt am 10. Februar 2016 um 18:13 Uhr bearbeitet.
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