CYP2C19
1. Definition
Das Isoenzym CYP2C19 stammt aus der Familie der Cytochrome und ist an oxidativen Prozessen vieler Arzneistoffe beteiligt. CYP2C19 stellt einen alternativen Stoffwechselweg für CYP2D6 dar.
2. Biochemie
Das CYP2C19-Gen weist Polymorphismen auf, die Einfluss auf die CYP2C19-Enzymaktivität besitzen. Je nach Vorliegen von Defektallelen, also hyperaktiven Genvarianten kann man Metabolisierungstypen mit normaler, reduzierter, fehlender oder erhöhter Enzymaktivität unterscheiden.
3. Substrate
CYP2C19-Substrate sind unter anderem einige Antidepressiva, diverse Neuroleptika, Tranquilizer und auch Protonenpumpenhemmer.
3.1. Antidepressiva
- Citalopram (SSRI)
- Clomipramin (trizykl. Antidepressivum)
- Moclobemid (MAO-Hemmer)
3.2. Protonenpumpenhemmer
3.3. Tranquilizer
3.4. P2Y12-Hemmer
3.5. Kardiale Myosininhibitoren
Als Inhibitoren der CYP2C19 wirken u.a. Omeprazol, Fluconazol und Voriconazol. Induktoren sind Rifampicin, Prednisolon, Hyperforin u.v.a.
4. Metabolismus
Verschiedene genetische CYP2C19-Varianten induzieren entweder eine Verminderung oder Steigerung der Enzymaktivität.
5. Genetik
CYP2C19*2 ist das häufigste Allel der kaukasischen Bevölkerung, das mit einer herabgesetzten Enzymaktivität assoziiert ist:
- Ca. 5 % der Bevölkerung zählen zum "langsamen Metabolisierungstyp"
- Ca. 20 % zu dem "intermediären Metabolisierungstyp"
Das CYP2C19*17-Allel ist mit einem erhöhten Substrat-Metabolismus verbunden und liegt ca. bei 20 % der kaukasischen Bevölkerung vor. Betroffene dieses Phänotyps erfahren unter medikamentöser Normdosierung von CYP2C19-Substraten sehr häufig fast keine oder keine Wirkung - er wird daher auch "Non-responder-Typ" genannt. Hier muss ein therapeutisches Drug Monitoring erfolgen und die Dosis ggf. angepasst werden.