CYP2C19
Definition
Das Isoenzym CYP2C19 stammt aus der Familie der Cytochrome und ist an oxidativen Prozessen vieler Arzneistoffe beteiligt. CYP2C19 stellt einen alternativen Stoffwechselweg für CYP2D6 dar.
Biochemie
Das CYP2C19-Gen weist Polymorphismen auf, die Einfluss auf die CYP2C19-Enzymaktivität besitzen. Je nach Vorliegen von Defektallelen, also hyperaktiven Genvarianten kann man Metabolisierungstypen mit normaler, reduzierter, fehlender oder erhöhter Enzymaktivität unterscheiden.
Substrate
CYP2C19-Substrate sind unter anderem einige Antidepressiva, diverse Neuroleptika, Tranquilizer und auch Protonenpumpenhemmer.
Antidepressiva
- Citalopram (SSRI)
- Clomipramin (trizykl. Antidepressivum)
- Moclobemid (MAO-Hemmer)
Protonenpumpenhemmer
Tranquilizer
P2Y12-Hemmer
Kardiale Myosininhibitoren
Als Inhibitoren der CYP2C19 wirken u.a. Omeprazol, Fluconazol und Voriconazol. Induktoren sind Rifampicin, Prednisolon, Hyperforin u.v.a.
Metabolismus
Verschiedene genetische CYP2C19-Varianten induzieren entweder eine Verminderung oder Steigerung der Enzymaktivität.
Genetik
CYP2C19*2 ist das häufigste Allel der kaukasischen Bevölkerung, das mit einer herabgesetzten Enzymaktivität assoziiert ist:
- Ca. 5 % der Bevölkerung zählen zum "langsamen Metabolisierungstyp"
- Ca. 20 % zu dem "intermediären Metabolisierungstyp"
Das CYP2C19*17-Allel ist mit einem erhöhten Substrat-Metabolismus verbunden und liegt ca. bei 20 % der kaukasischen Bevölkerung vor. Betroffene dieses Phänotyps erfahren unter medikamentöser Normdosierung von CYP2C19-Substraten sehr häufig fast keine oder keine Wirkung - er wird daher auch "Non-responder-Typ" genannt. Hier muss ein therapeutisches Drug Monitoring erfolgen und die Dosis ggf. angepasst werden.