(Weitergeleitet von MAO-Hemmer)
Synonyme: MAO-Hemmer, MAO-Inhibitor, Monoaminoxidase-Hemmer
Englisch: Monoamine oxidase inhibitor
Monoaminooxidase-Hemmer sind Arzneimittel aus der Gruppe der Antidepressiva. Sie werden unter anderem bei Depressionen sowie als Antiparkinsonika bei Morbus Parkinson verabreicht und sind in Deutschland verschreibungspflichtig.
Die Funktionsweise der MAO-Hemmer ist die Hemmung des Enzyms Monoaminooxidase, das für den Abbau von biogenen Aminen zuständig ist. Die Hemmung des Enzyms führt zum verlangsamten Abbau verschiedener Neurotransmitter wie Noradrenalin, Dopamin und Serotonin, sowie einiger Hormone wie z.B. Adrenalin. Im Gehirnstoffwechsel stehen so vermehrt Neurotransmitter zur Signalübertragung bereit, was sich bei bestimmten Depressionsformen positiv auswirkt. Das komplette Zusammenspiel von Transmittern und psychischen Symptomen ist jedoch noch nicht vollständig geklärt.
Man kann Monoaminooxidase-Hemmer nach verschiedenen Aspekten einteilen:
In der Drogenszene werden MAO-Hemmer auch gezielt missbraucht, um einen Rauscheffekt zu erzielen. So ist in einigen Pflanzen der natürliche MAO-Hemmer Harmalin zu finden, welcher oft gezielt mit halluzinogenen Tryptaminen eingenommen wird, um so deren Wirkung zu verstärken. Auch mit Dimethyltryptamin wird Harmalin konsumiert, um eine perorale Wirkung zu ermöglichen. Der Wirkmechanismus ist auch hier die Hemmung des Enzyms Monoaminooxidase, wodurch bestimmte Amine länger im Kreislauf verweilen. Dies erklärt auch, warum bestimmte Drogen länger oder stärker wirken, wenn sie zusammen mit MAO-Hemmern konsumiert werden.
Tags: MAO-Hemmer, Monoaminooxidase
Fachgebiete: Pharmakologie
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