Monoaminoxidase A
Synonyme: Monoaminoxidase A, MAOA
Englisch: monoamine oxidase a
Definition
Die Monoaminooxidase A, kurz MAO-A, ist ein mitochondriales Enzym, das zur EC-Klasse I (Oxidoreduktasen) gehört. Es desaminiert Neurotransmitter wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin und spielt dadurch eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Verhalten und Emotionen.
Genetik
Das MAOA-Gen liegt auf dem X-Chromosom an Genlokus Xp11.3.
Vorkommen
Die MAO-A wird primär in Nervenenden des sympathischen Nervensystems, in den Schleimhäuten des Darms und in der Plazenta exprimiert.
Funktion
Die MAO-A desaminiert Serotonin, Noradrenalin, Adrenalin und Melatonin. Darüber hinaus ist es wie die Monoaminooxidase B am Abbau von Dopamin, Tyramin und Tryptamin beteiligt.
Klinik
Mutationen des MAOA-Gens oder seines Promoters können zu einem MAO-A-Mangel führen. In seltenen Fällen kommt es zu einem kompletten Ausfall des Enzyms, was zum Brunner-Syndrom führt, das mit geistiger Behinderung assoziiert ist. Aufgrund der Lokalisation des Gens auf dem X-Chromosom ist der Gendefekt bei Männern i.d.R. stärker ausgeprägt als bei Frauen.
MAO-A-Hemmer werden zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen eingesetzt. Durch die Hemmung von MAO-A, steigern sie die Neurotransmitter-Konzentration im synaptischen Spalt.
Studien
Studien weisen auf eine Gen-Umwelt-Interaktion des MAOA-Gens hin. Es wurde gezeigt, dass Männer im Alter zwischen 16 und 30 Jahren ein höheres Risiko für antisoziales Verhalten haben, wenn sie in der Kindheit misshandelt wurden und eine MAOA-Genvariante mit geringerer Aktivität aufweisen.[1]
Andere Studien deuten darauf hin, dass Mutationen des MAOA-Gens an aggressivem Verhalten durch die Steigerung des Serotoninspiegels beteiligt sind.[2]
Quellen
- Wikipedia - Monoaminooxidase, zuletzt abgerufen am 02.11.2023
- Nair et al., Biochemistry and pharmacology of reversible inhibitors of MAO-A agents: focus on moclobemide., J Psychiatry Neurosci., 1993
- NIH – MAOA monoamine oxidase A [Homo sapiens (human)], abgerufen am 03.11.2023
Literatur
- ↑ Fergussion et al. MAOA, abuse exposure and antisocial behaviour: 30-year longitudinal study. Br J Psychiatry 198(6):457-463. 2011
- ↑ Mentis et al. From warrior genes to translational solutions: novel insights into monoamine oxidases (MAOs) and aggression. Translational Psychiatry. 11: 130. 2021
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