Tyramin
von altgriechisch: τυρός ("tyros") - Käse
Englisch: tyramine
Definition
Tyramin ist ein biogenes Amin, das durch Decarboxylierung aus der Aminosäure Tyrosin gebildet wird. Es zählt zu den Neurotransmittern.
Chemie
Tyramin hat die Summenformel C8H11NO und eine molare Masse von 137,2 g/mol.
Pharmakologie
Tyramin ist ein indirektes Sympathomimetikum, das relativ schnell durch Monoaminoxidasen abgebaut wird. Es hemmt die Aufnahme von Noradrenalin in synaptische Vesikel sowie aus dem synaptischen Spalt. Darüber hinaus wird die Existenz eines eigenen Tyraminrezeptors angenommen.
Klinik
Tyramin entsteht auch bei der Zersetzung von Proteinen und findet sich deshalb in vielen Nahrungsmittel, die durch Gärung oder Fermentation gewonnen werden, z.B. in Käse, Rotwein oder Schokolade. Wie andere biogene Amine kann es zur Ursache von Nahrungsmittelallergien werden und eine Migräne, sowie ggf. auch andere Kopfschmerzformen auslösen.
Weitere Tyramin-haltige Lebensmittel siehe: "Kopfschmerz-Trigger".
Bei einer Therapie mit MAO-Hemmern führt die Einnahme von Tyramin zu einer ausgeprägten Blutdrucksteigerung, die systolisch mehr als 30 mmHg betragen und fakultativ eine hypertensive Krise auslösen kann. Dieser sog. Cheese-Effekt tritt insbesondere bei Tranylcypromin auf.
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